Die Swisscom hat im ersten Halbjahr trotz mehr Umsatz etwas weniger verdient. Der Telekomkonzern büsste beim Reingewinn 1,6 Prozent ein und kommt auf 806 Millionen Franken. Auf das Ergebnis schlugen die höheren Abschreiber als Folge der grossen Investitionen in die Infrastruktur, ein höherer Finanzaufwand und höhere Steuern.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg dagegen um 3,8 Prozent auf 2,182 Milliarden, wie die Swisscom bekannt gab. Der Umsatz wuchs um 1,9 Prozent auf 5,7 Milliarden.
Damit hat die Swisscom die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Gewinn übertroffen. Analysten hatten mit einem Reingewinn nach Minderheiten von 769 Millionen gerechnet.
Kundenwachstum kompensiert Preissenkungen
«Unser Geschäft entwickelte sich im ersten Halbjahr erfreulich: Das Wachstum bei Umsatz und Betriebsergebnis setzte sich fort», äusserte sich Swisscom-Chef Urs Schaeppi im Communiqué der Swisscom.
Die Preiserosion im Schweizer Kerngeschäft von 160 Millionen – davon 60 Millionen als Folge von Roaming-Preissenkungen – sei durch ein Kunden- und Mengenwachstum von 212 Millionen mehr als kompensiert worden.
Höherer Betriebsgewinn für 2014 angepeilt
Der Trend zu gebündelten Angeboten und neuen Preismodellen wie Pauschaltarifen sei ungebrochen, hiess weiter. Ende Juni nutzten 1,11 Millionen Kunden ein Kombiangebot. Das sei ein Viertel mehr als im Vorjahr.
Das Natel-Infinity-Abonnement, mit dem in allen Schweizer Netzen unbegrenzt kommuniziert werden kann, wurde laut Swisscom Ende Juni von 1,9 Millionen Kunden genutzt. Das entspreche fast 60 Prozent aller Abo-Kunden. Allerdings ist dieses Abonement nicht unumstritten, wie der «Kassensturz» bereits berichtete.
«Aufgrund des guten Geschäftsverlaufs erhöhen wir unsere EBITDA-Erwartung für 2014», erklärte Schaeppi. Neu erwartet der grösste Telekomkonzern der Schweiz ein EBITDA von 4,4 Milliarden für das Gesamtjahr 2014. Unverändert wird ein Umsatz von 11,5 Milliarden angepeilt.