Nach wochenlangem Hickhack steht der 13 Milliarden Dollar schwere Vergleich zwischen JPMorgan und der US-amerikanischen Regierung wegen umstrittener Hypothekengeschäfte.
Bereits Mitte Oktober hatte es nach einer Einigung zwischen JPMorgan und dem US-Justizministerium ausgesehen. Doch dann drohte die Verständigung doch noch zu scheitern. Vor allem die Vorstellung der Bank, sich einen Teil der Kosten beim Einlagensicherungsfonds FDIC zurückzuholen, stiess in der Regierung auf Widerstand. Nun ist JPMorgan gemäss Medienberichten bereit, darauf zu verzichten.
Günstigere Kredite für Hausbesitzer
Mit dem Vergleich büsst die Bank vor allem für die Fehler der 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise übernommenen Sparkasse Washington Mutual. JPMorgan hatte das zusammengebrochene Institut damals auch auf Druck des FDIC übernommen.
Profitieren von der Einigung sollen auch zahlreiche von der Immobilienkrise besonders betroffene Hausbesitzer. Sie erhalten Hilfen im Umfang von vier Milliarden Dollar sowie neue günstigere Kredite. Denn gerade in heruntergekommenen Vierteln einiger Grossstädte wie Detroit übersteigen die vor der Finanzkrise aufgenommenen Kredite den aktuellen Wert der Häuser.
Entschädigung für Investoren
Zudem ist die Bank bereit, verwahrloste Gebäude auf eigene Kosten abzureissen, um die Wohngegenden wieder attraktiver zu machen. Bis 2016 sollen die Programme laufen. Sie werden von einem von der Bank bezahlten unabhängigen Aufseher kontrolliert.
Weitere zwei Milliarden Dollar zahlt JPMorgan gemäss den Berichten an die kalifornische Staatsanwaltschaft. Diese hatte im September damit gedroht, die Bank offiziell anzuklagen. Damit brachten die Strafermittler die Vergleichsverhandlungen in Schwung. Den grössten Batzen des Vergleichs bilden mit sieben Milliarden Dollar Entschädigungen für Investoren.