Der Autohersteller Toyota ruft weltweit 6,39 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. Davon 18'000 in der Schweiz und über 92'000 allein in Deutschland, teilte der japanische Autobauer mit.
Andreas Burgener, Direktor von Auto Schweiz, dem Verband Schweizer Autoimporteure, betont: «Beim Rückruf handelt es sich um eine freiwillige Aktion». Toyota deshalb als schlechte Marke zu bezeichnen, sei höchst unfair, sagt er.
Keine Unfälle
Bei den Modellen Yaris, der zwischen 2005 und 2010 gebaut wurde, und Urban Cruiser könnte es Probleme an den Sitzschienen oder einem Befestigungspunkt der Lenksäule geben, bei den Fahrzeugen RAV4, Land Cruiser und Hilux (2004 - 2010) sei ein Bruch im Fahrzeugkabelbaum nicht auszuschliessen.
Insgesamt gehe es um fünf Bauteile, 27 Toyota-Modelle würden zurückgerufen. Die betroffenen Bauteile würden geprüft und falls nötig kostenlos ausgetauscht. Bislang seien 1058 Fälle gemeldet worden, hiess es. Nach weiteren Angaben gingen zwei Meldungen ein wegen Brandes durch ein Zündschlossproblem. Unfälle habe es aber in diesem Zusammenhang keine gegeben.
Toyota schreibe die Halter von Fahrzeugen der genannten Modellreihen an und bitte diese, sich mit dem Toyota Händler in Verbindung zu setzen.
Rückruf zu heikler Zeit
Der Massen-Rückruf erfolgt zu einer Zeit, da sich der weltgrösste Autobauer gerade erst von den Auswirkungen eines millionenfachen Rückrufs erholt hat, der vor vier Jahren das Image des Unternehmens schwer angeschlagen hatte.
GM in den USA im Visier der Behörden
Auch dürfte die Rückrufaktion kaum überraschend kommen. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde büsste erst kürzlich GM. Der Autobauer rief 2,6 Millionen Fahrzeuge zurück.
Das Problem: GM kannte die technische Schwachstelle bereits seit mehr als zehn Jahren. Defekte Zündschlösser führten vermutlich zu mehreren Todesfällen. Der US-Kongress befasste sich bereits damit.