Der amerikanische Elektronikkonzern Apple wehrt sich gegen ein Gerichtsurteil, das die Firma auffordert, die Bundespolizei FBI beim Entsperren eines iPhones zu unterstützen. Das Mobiltelefon gehörte einem der beiden Attentäter, die letzten Dezember im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen erschossen hatten.
Trump springt auf den Zug auf
Der Streit schlägt in den USA hohe Wellen: Auch der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump mischt sich ein und rief zum Boykott von Apple auf, bis der Konzern einlenke.
«Boykottiert Apple, bis sie das Passwort rausrücken», sagte Trump an einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina. Apple-Chef Tim Cook mache daraus «eine grosse Nummer, wahrscheinlich um zu zeigen, wie liberal er ist».
Der 69-Jährige stellte klar: «Ich nutze sowohl Apple als auch Samsung. Wenn Apple die Info über die Terroristen nicht an die Behörden gibt, werde ich nur noch Samsung nutzen, bis sie die Info rausgeben.»
Neue Software verlangt
Apple war von einer US-Richterin angewiesen worden, dem FBI beim Entsperren des iPhones zu helfen. Unter anderem soll der Konzern per Software-Eingriff die Funktion abschalten, die alle Daten löscht, wenn zehn Mal ein falsches Passwort eingegeben wird. Apple sperrt sich dagegen und Cook entgegnet, eine solche Software überhaupt zu entwickeln, würde die Sicherheit für alle schwächen.
Druck auf Apple steigt
Apple wirft den Behörden auch vor, sie hätten sich mit einem ungeschickten Vorgehen selbst in eine Sackgasse gebracht. Der Konzern hat allerdings auch das US-Justizministerium gegen sich. Dieses unterstützte am Freitag mit einem eigenen Antrag beim Gericht die Forderungen des FBI.