Seit zwei Jahren sind Uhren und andere Luxusgüter im Ausland nicht mehr so gefragt, vor allem in wichtigen Absatzmärkten wie Hongkong und China. Die Wirtschaft schwächelt und in China verschenken die Leute seltener teure Uhren, wegen des neuen Gesetzes, das Korruption bekämpft.
Jean-Daniel Pasche, Präsident des Schweizer Uhrenverbandes findet das ja gut aber: «Wir unterstützen solche Operationen, weil wir einen fairen Markt wollen. Aber wir sind Kollateral-Opfer von diesem Kampf.»
Hinzu kommt, dass die reichen Asiaten wegen der Anschläge in Europa immer noch verunsichert sind und weniger häufig nach Europa reisen, wo sie normalerweise gerne Schweizer Uhren einkaufen.
Die Smart-Watches verschlafen?
Und dann ist da noch der starke Franken. Seinetwegen und der schwankenden Wechselkurse wegen bleibt oft weniger in der Kasse als früher. Michael Klien analysiert bei der UBS den Luxusgüter- und Uhrenmarkt. Er sieht noch ein weiteres Problem für die rückläufigen Umsätze, nämlich die Smart-Watches. «Die Schweizer Uhrmacher haben einen gewissen Punkt ein bisschen verschlafen. Sie sind nicht früh genug aufgesprungen.»
Denn zwar gebe es einige Schweizer Uhren mit Zusatzfähigkeiten, doch diese seien keine Konkurrenz für die richtigen Smart-Watches. Gefragt sind heute statt Mondphasen und Kalender vermehrt Pulsmesser und Schrittzähler.
Und trotzdem will der UBS-Analyst nicht nur Schwarzmalen. Der wichtige asiatische Markt werde sich erholen, sagt Michael Klien. «Zum Beispiel in Hongkong sieht man, dass wieder Uhren gekauft werden. Es sollte positiv für 2017 sein.»
Auch Nick Hayek, Chef des grössten Schweizer Uhrenkonzerns glaubt, im nächsten Jahr wieder bessere Geschäfte machen zu können. «Ich sehe keinen Grund, warum die Swatch Group, aber auch die Schweizer Uhrenindustrie, im 2017 nicht wieder wächst.»