Der Offenmarktausschuss um Notenbankchefin Janet Yellen hat entschieden, den Schlüsselsatz auf dem Rekordtief zu belassen. Er liegt auf dem Niveau von null bis 0,25 Prozent seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise Ende 2008.
Der Schlüsselsatz soll laut Zentralbank aber steigen, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verbessert. Zuletzt hatten die Währungshüter weitere Fortschritte ausgemacht: Sie sprechen von «solidem Stellenzuwachs und abnehmender Arbeitslosigkeit».
Vor einer Zinserhöhung wollen die Währungshüter aber einigermassen sicher sein, dass sich die Inflation wieder dem angestrebten Ziel von zwei Prozent annähert. Yellen hatte zuletzt eine Zinswende noch in diesem Jahr signalisiert. Viele Experten rechnen damit für September. Manche Beobachter erwarten den Schritt jedoch erst gegen Jahresende.
Die Schweiz könnte wirtschaftlich von einer Zinserhöhung in den USA profitieren. Für Markus Allenspach, Analyst bei der Bank Julius Bär, wäre eine Zinserhöhung als Vertrauenszeichen der US-Notenbank in die Stärke der amerikanischen Wirtschaft ein gutes Signal für die Kapitalgüter-Exporte der Schweiz. Er sagte «10vor10», dass ein «stärkerer Dollar als Folge einer Zinserhöhung gut für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exportindustrie» wäre.
An der Wall Street fielen die Reaktionen der Investoren auf den Fed-Entscheid gedämpft aus. Dow Jones und S&P 500 bauten nach der Fed-Erklärung ihre Gewinne etwas aus.