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Wirtschaft Vasella: 7500 Franken täglich + Aktien + Beraterhonorar

2,7 Millionen Franken in bar, plus Aktien im Wert von 2,2 Millionen: Novartis unterstützt Vasella auch nach dessen Abgang grosszügig. Dazu bekommt er 25'000 Franken – pro Beratertag. Die Firma machte im ersten Halbjahr 5 Milliarden Gewinn.

Der ehemalige Novartis-Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella wird in einer Übergangszeit mit Barwerten und einem Aktienpaket entschädigt. Er erhält für «Übergangs-Dienstleistungen» in diesem Jahr 2,7 Millionen Franken sowie Aktien im Wert von 2,2 Millionen.

Für die Kalenderjahre 2014, 2015 und 2016 wird ihm zudem ein Gesamthonorar von mindestens 250'000 Dollar garantiert. Er erhält pro Beratertag 25'000 Dollar, mindestens aber eine Viertelmillion Dollar pro Jahr.

Zudem wird er Ehrenpräsident der Firma. Nach Schätzungen hat er seit 2000 fast 400 Millionen Franken bei dem Pharmakonzern kassiert.

Im Februar hatten Vasellas Abgangshonorare für öffentliche Empörung gesorgt. Er hatte daraufhin auf eine Gesamtsumme von 72 Millionen verzichtet.

«Bill Clinton nimmt für einen 90-minütigen Auftritt bis zu 500‘000 Dollar und das ist zwanzig Mal mehr als Vasella», rückt Martin Stucki die Relationen etwas zurecht. Für den SRF-Wirtschaftsredaktor besitzt Vasella in der öffentlichen Wahrnehmung das Stigma des Oberabzockers. «Er kann jetzt verdienen was er will, es wird ihm immer als zu viel ausgelegt.»

650 Millionen eingespart

Entschädigung für Nachfolger

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Anfang August wird der frühere Bayer-Manager Jörg Reinhardt Verwaltungsratschef bei Novartis. Er erhält als Entschädigung für verlorene Ansprüche gegenüber seinem bisherigen Arbeitgeber 2,6 Millionen Euro und künftig jährlich eine Vergütung von 3,8 Millionen Franken, davon die Hälfte in bar und den Rest in frei verfügbaren Novartis-Aktien.

Der Pharmakonzern hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 2 Prozent auf 28,50 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn stieg um 1 Prozent auf 4,97 Milliarden Dollar. Wie das Unternehmen bekanntgab, erhöhte es seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Novartis erwartet neu ein Wachstum im unteren einstelligen Prozentbereich bei konstanten Wechselkursen.

Grund für die angehobene Prognose sind die geringer als ursprünglich erwartet ausgefallenen Einbussen durch Generikakonkurrenz. Ursprünglich rechnete Novartis mit einem Nettoumsatz auf dem Niveau des Vorjahres.

Für das operative Kernergebnis ging das Management von einem Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Insgesamt veranschlagt Novartis die Einbussen durch Generikakonkurrenz neu auf 2,7 Milliarden Dollar. Bislang ging das Unternehmen von 3,5 Milliarden aus. 2014 rechnet man mit höheren Einbussen.

Weiter auf Kurs sieht sich Novartis bezüglich Verbesserung der Produktivität. Mit den Initiativen zur Produktivitätssteigerung seien im zweiten Quartal Bruttoeinsparungen von rund 650 Millionen Dollar erzielt worden.

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