US-Ermittler haben Anklage gegen einen Schweizer Vermögensverwalter eingereicht. Er soll amerikanischen Steuerzahlern geholfen haben, Gelder in Millionenhöhe in Auslandtrusts auf mehreren Schweizer Banken zu verstecken.
Darunter sollen auch Konten im Namen von Scheingesellschaften in Liechtenstein sein. Damit hätten die Kunden Geld vor den amerikanischen Steuerbehörden verstecken können, heisst es in der Anklageschrift.
Verfehlungen auch nach 2008?
Der New Yorker Staatsanwalt Preet Bharara wirft dem Schweizer vor, dass er diese Praxis auch nach 2008 weitergeführt habe. Das heisst, auch nachdem bekannt war, dass die USA gegen Schweizer Banken wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgehen.
Auf den Vermögensverwalter aufmerksam wurden die New Yorker Justizbehörden dank eines Schweizer Anwalts. Er bekannte sich schuldig und schloss im vergangenen August mit der US-Justiz eine Vereinbarung, unbegrenzt über die Verfahren zur Steuerhinterziehung auszusagen. Diese Aussagen haben nun offenbar die aktuelle Klage ausgelöst.
Insgesamt 20 Schweizer angeklagt
Der betroffene Schweizer Vermögensverwalter ist in einem Punkt der Verschwörung angeklagt, weil er geholfen haben soll, Gelder am US-Fiskus vorbeizuschleusen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft und eine Busse von 250'000 Dollar.
Mittlerweile sind bereits über 20 Schweizer Banker und Vermögensverwalter wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung oder ähnlicher Vergehen in den USA angeklagt.
Weil wartet auf seinen Prozess
Der prominenteste Fall ist jener des ehemaligen UBS-Topbankers Raoul Weil. Dieser soll 17'000 Amerikanern geholfen haben, insgesamt 20 Milliarden Dollar zu verstecken und damit Steuern zu hinterziehen. Weil wurde im vergangenen Herbst in Italien verhaftet und später in die USA ausgeliefert. Derzeit wartet er in Florida auf seinen Prozess. Auch ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft und 250'000 Dollar Busse.