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Weniger Wachstum: Das Schweizer Wirtschaftsjahr 2019
Aus Tagesschau vom 18.12.2018.
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Wirtschaftsjahr 2019 Schlechtere Aussichten für Schweizer Wirtschaft

  • Die Ökonomen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) haben ihre Prognose für das Schweizer Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr deutlich gesenkt: von 2,0 Prozent im September auf neu 1,5 Prozent.
  • Auch die Konjunktur-Forschungsstelle der ETH (KOF) hat die Prognose für 2019 nach unten korrigiert.
  • Handelsstreitigkeiten und die Ungewissheit über das Verhältnis zwischen EU und Vereinigtem Königreich nach dem Brexit würden für Unsicherheit sorgen und das Wirtschaftswachstum dämpfen.

Auch für das auslaufende Jahr 2018 sind die Vorhersagen nun weniger positiv. Die Prognose wurde von plus 2,9 Prozent auf plus 2,6 zurückgenommen. Die tiefere Prognose für 2018 begründete das Seco damit, dass das Wachstum im dritten Quartal abrupt gebremst worden sei. Bekanntlich schrumpfte die Schweizer Wirtschaft damals um 0,2 Prozent.

Die Seco-Experten gehen zwar davon aus, dass die Export- und die Binnenwirtschaft nach dem schwachen dritten Quartal zu einem moderaten Wachstum zurückkehren werden. Die starken Wachstumsraten der ersten Jahreshälfte 2018 würden aber nicht mehr erreicht.

Ab 2019 setze sich dann die konjunkturelle «Normalisierung» der Weltwirtschaft, nach der stark expansiven Phase 2017 und 2018, fort, hiess es seitens des Seco. Der Euroraum dürfte dabei etwas schneller an Dynamik einbüssen als noch im September erwartet.

Politische Unsicherheiten hemmen Investitionen

Die Weltwirtschaft sieht sich gemäss den Seco-Experten mit einigen Risiken konfrontiert. Sollte der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter eskalieren, dürfte die globale Wirtschaft gar noch weniger wachsen, wie für die korrigierte Prognose angenommen. In der Schweiz wären davon vor allem die Exporte negativ betroffen.

Nach Einschätzungen des Seco sorgen auch der Brexit und die international hohe Verschuldung für politische Unsicherheit. Noch immer sei das Verhältnis zwischen EU und Vereinigtem Königreich nach dem 29. März 2019 ungeklärt. Stark verschuldete Länder könnten es bei steigenden Zinsen schwer haben, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Währungsturbulenzen wären die Folge, welche wiederum den Schweizer Franken unter Aufwertungsdruck bringen könnten.

Diese Unsicherheiten würden zu einer geringeren Investitionsfreude der Unternehmen führen, ergänzt Jan-Egbert Sturm, Leiter der Konjunktur-Forschunggstelle der ETH Zürich (KOF).

Lohnentwicklung dämpft Konsum

Insgesamt sei die Lage am Arbeitsmarkt zwar noch gut, die Lohnentwicklung in der jüngsten Vergangenheit bezeichnen die Seco-Experten aber als «gedämpft». Zusammen mit der positiven Teuerung habe die reale Kaufkraft der Haushalte abgenommen. Gabriel Fischer vom Gewerkschafts-Dachverband Travail Suisse kritisiert die Zurückhaltung der Unternehmen, die Löhne stärker zu erhöhen.

Insgesamt führten die Reallohneinbussen zu einer geringeren Konsumlust, so das Seco.

2020 soll das Wachstum wieder anziehen

Für 2020 sind die Seco-Experten optimistischer: die Schweizer Wirtschaft werde voraussichtlich wieder um 1,7 Prozent zulegen. Insbesondere der private Konsum dürfte dann wieder an Fahrt aufnehmen. Grund dafür sei unter anderem der jüngste Rückgang des Erdölpreises, welcher zu anziehenden Reallöhnen führen könnte.

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