Der vorbestrafte Börsenhändler Jordan Belfort hat seine Lifehacks in Zürich erörtert. Vor 1500 Zuhörern, vorwiegend Männern, darunter viele Menschen, die Versicherungen, Krankenkassenverträge oder Vermögensanlagen verkaufen.
Bis zu 3000 Franken zahlten sie für den Eintritt in die Samsung-Halle. Offenbar aus Faszination. Für Belforts Aufstieg aus dem Nichts, für sein Luxusleben, für seine Drogen- und Frauengeschichten. Alles, was Hollywood im berühmten Streifen verfilmt hat.
Wer ist Jordan Belfort?
Es geht nicht ums Verkaufen, sondern ums Überzeugen
Aber auch der echte Wolf of Wallstreet hat am Samstag eine Show geboten: Selbstbewusst spricht er über seine Verkaufstechnik, mit der er viele seiner früheren Kunden um viel Geld gebracht hat.
Sein Credo: Es geht um die Kunst des Überzeugens. Das predigte der eher kleingewachsene Amerikaner, der braungebrannt, in Turnschuhen und dem Hemd lässig über der Hose, während er auf der grossen Bühne hin- und herlief.
Bring die Leute dazu, dir zu vertrauen, dir zuzuhören, dich zu mögen.
Überzeugen sei nicht nur für Verkäufer lebenswichtig, sondern auch für Eltern, Lehrer, Unternehmer. Es gehe nicht nur ums Verkaufen, beschwört Belfort fast wie ein Guru. Es gehe um zielgerichtete Kommunikation, sagt er mit fast überschlagender Stimme. «Bring die Leute dazu, dir zu vertrauen, dir zuzuhören, dich zu mögen», ist sein Fazit.
Nach dem amerikanischen Motto «Jeder kann es schaffen»
Seine Moral sei zwar nicht ganz sauber gewesen, sagt Belfort. Aber: Die Verkaufsmethode, die sei immer noch gut. Und das Beste daran: Jeder könne sie erlernen.
Die Botschaft ist sehr amerikanisch: Auch DU kannst es schaffen. Wie genau, das lässt Jordan Belfort an diesem Vormittag allerdings offen. Das Publikum stört das nicht. In den Augen der Fans hat der gefallene Börsenwolf auch jenseits des Hollywoodfilms nichts von seiner Faszination verloren.