Das World Economic Forum ist nur schön, wenn man dabei ist. Diesen Eindruck erweckt ein Blick auf die sozialen Medien. Dort herrscht vor allem Unverständnis und Herablassung für die Davoser Veranstaltung.
User und Userinnen kritisieren zweierlei:
- den Sinn und Zweck der Veranstaltung als Ganzes
- und die Diskrepanz zwischen Nachhaltigkeitsanspruch und Realität.
Ein Account auf Facebook will zeigen, dass das WEF die Ungleichheit auf der Welt nicht verbessern konnte – im Gegenteil. Seit Durchführung des ersten Forums ist die Schere zwischen Arm und Reich stark auseinandergegangen. Die Grafik bezieht sich auf die Vereinigten Staaten.
Auch der Schweizer Dichter und Musiker Jürg Halter kann dem Treffen in Davos wenig abgewinnen.
Kritik gilt auch der Abschottung der Veranstaltung: Wer nicht eingeladen und zugelassen ist, kommt nicht in die Nähe.
Bezüglich Nachhaltigkeit sind viele kritische Stimmen zu finden. Wie «Schweiz aktuell» gestern berichtete, will das World Economic Forum als klimaneutrale Veranstaltung daherkommen.
Das können zahlreiche User und Userinnen nicht verstehen angesichts der Gäste aus aller Welt. Die Reaktionen sind vor allem zynisch.
Ein anderer User postet ein Video, das eine scheinbar endlose Schlange von Limousinen zeigt, und spielt sarkastisch auf die «klimabewussten Davoser Gäste» an.
Glücklich vor Ort
Positiv über ihre Treffen und Erlebnisse äussern sich jene, die vor Ort sind. Zahlreiche Teilnehmer und Teilnehmerinnen nutzen die Gelegenheit, sich mit bekannten Gesichtern zu fotografieren.
Ein brasilianischer Klimaaktivist trifft Prinz Albert II. von Monaco.
Ein deutscher Journalist schiesst ein Selfie mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore.
Eine deutsche Journalistin freut sich über die Begegnung mit Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz.
Und dann gibt es jene, die die Davoser Kulisse als Laufsteg interpretieren – darunter die Schweizer Influencerin Xenia Tchoumitcheva und eine Tiktokerin, die die Entwicklung von Kryptowährungen mithilfe der Sterne vorhersagen möchte.