- Das Abkommen über Handelserleichterungen (TFA) der Welthandelsorganisation (WTO) tritt in Kraft. 110 Mitgliedsstaaten haben es ratifiziert.
- Das als Meilenstein geltende Abkommen dürfte die globalen Exporte um 1000 Milliarden Dollar jährlich anschieben.
Der Handel in der Welt soll billiger, einfacher und schneller werden – dank dem neuen Abkommen. Es betrifft die Landwirtschaft, die Entwicklungshilfe und den Abbau von Bürokratie beim Zoll.
Zum Beispiel sind die 164 WTO-Mitgliedsländer nun verpflichtet, die Dokumentation für den grenzüberschreitenden Verkehr zu reduzieren, Vorschriften transparent zu machen sowie die nötige Infrastruktur und Zahl an Mitarbeitern für die Abwicklung eines zügigen Warenverkehrs sicherzustellen.
Das zentralafrikanische Ruanda etwa habe die Wartezeit von Lastwagen an seiner Grenze von elf Tagen 2010 auf heute 34 Stunden reduziert, hiess es. Die Kosten für Importeure und Konsumenten seien damit pro Jahr um 6 Millionen Dollar gesunken.
Wachstum anschieben
Laut der WTO dürfte das Abkommen zu jährlich 1000 Milliarden Dollar zusätzlichen Exporten führen. Bis 2030 dürfte das Abkommen 2,7 Prozentpunkte pro Jahr zum weltweiten Exportwachstum beitragen. Das soll das weltweite Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozentpunkte anschieben.
Skeptisch bleibt dagegen Public Eye, früher «Erklärung von Bern». Das Abkommen stärke einmal mehr die Industrieländer auf Kosten der Entwicklungsländer. «Die Entwicklungsländer müssen jetzt in diese Handelserleichterungen investieren, sagt Thomas Braunschweig. Ob sie wirklich davon profitieren sei fraglich.