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Werbung überspulen wird beim Replay-TV kostenpflichtig
Aus Tagesschau vom 14.09.2022.
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Zahlen für werbefreies Schauen Das müssen Sie zum kostenpflichtigen Replay-TV wissen

Was ändert sich? Bis jetzt konnten Konsumentinnen beim Replay-TV Werbung überspringen. Ab dem 4. Oktober ist damit Schluss.

Wie viel kostet werbefreies Replay TV bei meinem Anbieter? Wer Werbung umgehen will, muss künftig tiefer in die Tasche greifen. Die Swisscom verlangt für das Überspringen der Werbeblöcke zusätzlich 6.90 Franken pro Monat, Sunrise 7.90 Franken. Bei der Sunrise-Billigmarke Yallo ist das «Premium-Upgrade» mit 7.95 Franken pro Monat am teuersten.

Zattoo bietet Replay-TV ohne Aufpreis – im teuersten Abo

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Nicht alle TV-Anbieter verlangen ab dem 4. Oktober eine Zusatzgebühr, wenn die Kunden zeitversetztes Fernsehen ohne Zwangswerbung schauen wollen. Der Streaminganbieter Zattoo bietet im teuersten Abo weiterhin Replay-TV ohne Aufpreis an.

Zattoo lässt die Preise für die eigenen Abos unverändert, teilte der TV-Anbieter am Donnerstag in einem Communiqué mit. Im teuersten Abo führt Zattoo eine Funktion zum Überspringen von TV-Werbung ein.

Die monatliche Lizenzgebühr für die Nutzung von Replay-TV werde künftig von Zattoo übernommen und nicht an die Abonnenten weitergegeben, hiess es.

Salt wollte auf Anfrage von SRF noch keine Angaben zum neuen Tarif machen. Beim günstigsten Anbieter, dem Kabelnetzverbund Quickline, können TV-Konsumentinnen und -Konsumenten für 5 Franken pro Monat Replay-TV werbefrei konsumieren.

Welche Werbung wird geschaltet? Neu werden den Konsumentinnen und Konsumenten drei verschiedene Arten von Werbungen gezeigt, wenn sie Replay-TV schauen.

Drei Arten von Replay-Ads

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  • Start-Ads: Kurzer Werbespot, (ca. 7 Sekunden), zum Start der TV-Sendung im Replay TV-Modus.
  • Fast-Forward-Ads: Werbeblock von maximal 130 Sekunden, wenn im Replay TV-Modus der ursprüngliche Werbeblock vorgespult wird.
  • Pause-Ads: Statische Werbung, die beim Drücken der Pausentaste im Live- oder Replay-TV angezeigt wird und beim Fortsetzen der Sendung wieder verschwindet.

Die Länge der «Fast-Forward-Ads» variiert jedoch je nach Telekomanbieter. Bei Sunrise werden sogar Werbeblöcke von bis zu 3.5 Minuten gezeigt, wenn die ursprüngliche Werbung übersprungen wird. Bei Swisscom wird die «Vorspulfunktion» bei einem 30-Stunden-Replay-Abo ganz entfernt.

Welche Sender sind betroffen? Private Sender der Mediengruppen RTL Deutschland, Seven One und in der Schweiz CH-Media werden neu Werbung schalten. Französisch- und italienischsprachige Sender sehen vorerst von den Zwangswerbungen ab.

Diese Sender sind dabei

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  • RTL Deutschland (RTL, Vox, Nitro, RTLZWEI)
  • Seven.One Entertainment Group (ProSieben, SAT.1, Kabel Eins, ProSieben Maxx, SAT.1 Gold, Sixx, Puls 8)
  • CH Media (TV24, TV25, S1, 3+, 4+, 5+, 6+, 7+/Nick Schweiz)
  • Ab der zweiten Jahreshälfte 2023 kämen weitere TV-Sender wie TeleZüri, TeleBärn, Tele1, Tele M1, TVO und Swiss1, Super RTL und NTV hinzu.

Wie argumentieren die TV-Sender? Für Roger Elsener, Chef von CH-Media, dem grössten Schweizer Privat-TV-Unternehmen, ist Werbung im Replay-TV dringend nötig. Die Mediengruppe mit Fernsehsendern wie 3+, S1 oder TV24 sei auf Werbeeinnahmen angewiesen. Diese brechen aber vermehrt weg, da Replay-TV immer populärer wird. «Unsere Inhalte werden zu 50 Prozent zeitversetzt geschaut», sagt Elsener. Davon würden bis zu 90 Prozent der Werbeblöcke vorgespult. CH-Media brauche aber die Einnahmen, sonst könnten sie irgendwann keine Schweizer Eigenproduktionen mehr anbieten, so Elsener.

Wird die SRG auch Zwangswerbung schalten? Vorerst nicht. «Wir prüfen das im Moment zusammen mit der Branche», sagt der Leiter der SRG-SSR-Medienstelle, Edi Estermann. Im Moment sei aber noch keine Entscheidung gefallen.

Wie geht es weiter? Werden die Werbeblöcke in Zukunft verlängert? Im Gegenteil: Laut Alexander Duphorn, Geschäftsführer der Werbevermarkter-Firma Goldbach Media, könnten Werbeblöcke in Zukunft kürzer werden. Das Ziel sei es, individualisierte und Zielgruppen-spezifischere Werbung schalten zu können. «Wir können dann weniger lange, dafür gezielter Werbung schalten. Dann muss der Konsument nicht mehr 130 Sekunden, sondern nur noch 30 Sekunden Werbung schauen.»

Was hält der Konsumentenschutz von der Zwangswerbung? Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, kritisiert die Replay-Ads: «Replay-TV ist so beliebt, weil man die Werbung überspringen kann.» Nun werde einem diese Werbung aufgezwungen. Wenn man die Werbung nicht sehen wolle, müsse man sie wegbezahlen, so Stalder. Ihrer Meinung nach sei die Lösung nicht zielführend. Konsumentinnen und Konsumenten würden nun auf Streaming-Dienste umschwenken, wo sie keine Werbung gezeigt bekämen.

Tagesschau, 14.09.2022, 19:30 Uhr

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