Die Geschichte erzählt sich wie im Film: Vor genau 15 Jahren erteilt ein unbekannter Informatiker den Startschuss zur heute bekanntesten digitalen Währung: dem Bitcoin. Hätte man damals nur ein paar Dollar investiert, hätte man heute Millionen davon.
So waren die ersten Produkte, die mit Bitcoin bezahlt wurden, zwei Pizzen – für 10'000 Bitcoin. Heute entspräche das über 400 Millionen Dollar.
Ein Unbekannter schuf den Bitcoin
Ins Leben gerufen, wurde die Kryptowährung 2009 von Satoshi Nakamoto – ein Pseudonym. Wer sich dahinter verbirgt, ist bis heute unbekannt. Seine Erfindung erlangte hingegen weltweite Bekanntheit und erlebte Höhen und Tiefen.
So erreichte der Bitcoin-Kurs Ende 2021 mit fast 69'000 Dollar sein Allzeithoch. Und sackte ein Jahr später auf etwas über 16'000 Dollar ab. Trotz zahlreicher Betrugsskandale steigt der Kurs mittlerweile wieder und hat sich innerhalb des letzten Jahres mehr als verdoppelt.
In den nächsten Tagen dürfte der Bitcoin-Kurs noch viel höher steigen. Der Grund: Der bevorstehende Entscheid der US-Börsenaufsicht, ob sie Bitcoin-Fonds zulassen will. «Es sind vor allem die grossen Vermögensverwalter, die interessanterweise eher lange Zeit skeptisch waren. Wie Blackrock. Sie wollen jetzt mitverdienen», sagt SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte.
Kryptowährungen seien ein milliardenschweres Geschäft. «Immer mehr potenzielle Kunden haben Interesse geäussert. Sollte jetzt das Ja-Wort erfolgen, könnte das einen historischen Punkt markieren, dass Kryptowährungen fester Bestandteil unseres Finanzsystems werden», so Korte.
Zulassung mit viel Risiko verbunden
Bitcoin würden dann nicht direkt gehandelt, sondern über Fonds, sogenannte ETFs. Werden ETFs zugelassen, dürfte das noch mehr Anleger anziehen, was wiederum den Bitcoin-Kurs hinauftreiben könnte. Eine Zulassung wäre historisch, aber auch mit viel Risiko behaftet.
«Wenn Kryptowährungen jetzt auf einmal fester Bestandteil unseres Finanzsystems werden, dann werden sie damit auch systemrelevant. Erinnern wir uns an die Finanzkrise 2008: Wenn etwas schiefläuft, dann muss die Allgemeinheit für den Schaden aufkommen. Und Kryptowährungen sind extrem schwankungsanfällig», so Korte.
Vor 16 Jahren löste die Finanzkrise eine globale Kettenreaktion aus, die das Bankensystem beinahe zum Erliegen brachte und weltweit Millionen Menschen den Job kostete. In der Schweiz musste damals die UBS mit 60 Milliarden Franken von Bund und SNB gerettet werden.
Die Chancen für eine Zulassung der Bitcoin-Fonds stehen laut Experten gut. Bis spätestens in einer Woche muss die amerikanische Zulassungsbehörde ihren Entscheid fällen.