- Die Helvetic Airways präsentierte am Donnerstag ihren ersten neuen Embraer 190-E2.
- Insgesamt sollen bis Ende 2021 zwölf neue Flieger die bestehende Flotte ergänzen und einige alte Flieger ersetzen.
- Der Embraer 190-E2 ist umweltfreundlicher als das Vorgängermodell.
Das Triebwerk des neuen Flugzeugs hat einen geringeren Verbrauch als jenes des Vorgängers. Zudem sind die Flügel aerodynamischer. Diese Kombination sorge laut Helvetic Airways für bis zu 20 Prozent weniger Treibstoff sowie deutlich weniger Lärm in den Kabinen.
Grösste regionale Airline Europas
Derzeit sind für die Helvetic Airways 11 Flieger im Einsatz, nächsten Sommer sollen es 15 sein. Die Flotte bestünde dann aus alten Embraer 190-E1 sowie neuen und im Unterhalt günstigeren Embraer 190-E2.
Diese vermietet Helvetic Airways samt Personal jedoch vor allem an grössere Flugbetreiber. So führt die Schweizer Airline einen Grossteil der Flüge für die Swiss aus. Helvetic Airways setzt damit auf das sogenannte «Wet Lease»-Modell.
Geschäftsführer Tobias Pogorevc sieht grosses Potenzial in dieser Strategie: «Unser Anspruch ist es, die grösste regionale Fluggesellschaft in Europa zu sein. Es ist etwas übertrieben. Ich denke aber, dass wir in diesem Segment eine wichtige Rolle spielen werden.»
Möglich machen sollen dies die neuen Flieger sowie deren Geldgeber und Helvetic-Besitzer Martin Ebner. «Er gibt uns finanzielle Stabilität. Er ist aber auch ein sehr anspruchsvoller Aktionär, der uns fordert, fördert und die Geschäftsleitung und Firma weiterbringt», so Pogorevc über Ebner.
Die Rückkehr von Ebner
Martin Ebner übernahm die Helvetic Airways 2006. Dies war die Rückkehr eines Financiers, der als Milliardär im Zuge der Internetblase anfangs der Nullerjahren fast in Konkurs ging. Etliche Kleinanleger, die auf seine Anlagestrategie setzten, haben ihr ganzes Geld verloren.
Ebner selbst konnte den Konkurs nur abwenden, weil Banken auf Forderungen von mehreren hundert Millionen verzichteten und offenbar zusätzliche Hilfe aus seinem Umfeld kam. «Sein langjähriger Freund Christoph Blocher hat ihm in der Stunde der Not unter die Arme gegriffen mit einem Privatdarlehen in der Höhe von 150 bis 200 Millionen Franken», sagt Wirtschaftsjournalist Jörg Becher.
Mittlerweile investiert Martin Ebner wieder. «Seit 2003 haben wir sehr gut gearbeitet und durch das kann ich genau da investieren», sagt er. Das Wirtschaftsmagazin Forbes schätzt sein Vermögen auf vier Milliarden. Ebner selbst will diese Zahl nicht kommentieren.