- Seit 2017 gibt es die Idee, in den Wäldern des Solothurner Thals Wisente auszuwildern. Von Anfang an gab es viele Kritiker.
- Mittlerweile hat das Projekt aber einige Hürden gemeistert. Nur die Baubewilligung für den Elektro-Zaun während der Testphase fehlte noch.
- Diese liegt seit drei Wochen vor. Aber der Zaun kann trotzdem nicht gebaut werden, denn es gibt weiterhin Widerstand gegen das Projekt.
Zehn Tage hatten die Gegner des Projektes Zeit, um gegen die Baubewilligung Beschwerde einzureichen. Das haben einige gemacht. 9 Einsprachen seien eingegangen, heisst es beim Departement für Bau und Justiz des Kantons Solothurn auf Anfrage.
Eine Beschwerde kommt von den Bauern. Landwirte, die direkt neben dem Gehege Land haben, befürchten, bei einer zukünftigen Auswilderung ohne Zaun, dass die Wisente dann ihr Land zerstören würden. Sie kritisieren aber auch, dass man wegen des Zauns nicht mehr in die schöne Waldregion komme. Abgesperrt wird ein Gebiet von 100 Hektaren.
Aber auch die Jäger üben Kritik am Projekt. Die Jäger aus der Region haben ebenfalls eine Beschwerde gemacht, nicht aber der kantonale Jägerverband. Zum einen hindere der Zaun die anderen Waldtiere dabei, sich im Wald zu bewegen. Zum anderen sei der Zaun ein Hindernis bei der Jagd.
Testphase soll neue Erkenntnisse bringen
Natürlich könnte diese Tiere zu Problemen führen, sagt Projektleiter Otto Holzgang. Aber es gäbe sicher auch positive Einflüsse. Mit dem fünfjährigen Testbetrieb wolle man nun schauen, wie sich die Tiere in der Schweiz verhalten und ob es möglich wäre sie definitiv hier anzusiedeln und auch auszuwildern. Wisente in freier Wildbahn in der Schweiz, sei auch weiterhin das Ziel des Projektes.
Damit die Wisente einst frei in der Schweiz leben können, braucht es aber die Testphase und den Elektro-Zaun. Das Einzige, was dies nun noch verhindern könnte, sind die Beschwerden der Wisentgegner. Die riesigen Kolosse werden also wohl auch weiterhin im Thal für Gesprächsstoff sorgen.