«Die Asylpolitik des Bundes eröffnet dem Kanton Luzern neue Möglichkeiten», sagt der Luzerner Sozialdirektor Guido Graf gegenüber Radio SRF. Die Region Zentralschweiz-Tessin wird nach den Plänen des Bundes je ein Empfangs- und Verfahrenszentrum sowie ein Ausreisezentrum für insgesamt 690 Plätze erhalten. «Die Kantone haben dem Bund Vorschläge für mögliche Standorte gemacht, dazu kommen die bundeseigenen Liegenschaften und auch Angebote von Privaten, die dem Bundesamt für Migration zugetragen wurden», sagt Regierungsrat Graf. Konkrete Standorte sollen erst im Herbst bekannt werden.
Weniger Wohnungen für Asylsuchende
Durch die geplanten neuen Bundesasylzentren werden die Kantone entlastet. Ihnen werden als Kompensation weniger Asylsuchende zugeteilt. Da der Kanton Luzern unter diesen Voraussetzungen künftig mit nur noch rund 400 Asylsuchenden rechnet, will er seine Unterbringungsstrategie ändern. «Die Asylsuchenden sollen länger in den kantonalen Asylzentren bleiben und weniger in Wohnungen untergebracht werden.» Laut Regierungsrat Graf hat der Kanton Luzern in rund 450 Wohnungen Asylsuchende untergebracht. «Die Vorteile einer Unterbringung in Zentren sind bessere Tagesstrukturen, bessere Integration und auch bessere Möglichkeiten für Beschäftigungsprogramme», so Sozialdirektor Guido Graf.
Suche nach neuem Asylzentrum
Die bestehenden und geplanten kantonalen Asylzentren würden für die nächsten zehn Jahre voraussichtlich genügend Plätze bieten. «Wir sind aber bereits daran, einen Standort für ein neues kantonales Asylzentrum zu suchen», sagt Regierungsrat Graf, «Genaueres kann und will ich aber noch nicht sagen.»