Neue Details zur Bluttat in Menznau: Die Obduktion der Leiche des mutmasslichen Täters hat ergeben, dass der Mann vor Ort an einer Schussverletzung verstorben ist. Das teilt die Luzerner Polizei mit. Er war bereits tot, als die Polizei am Tatort eintraf. Wie es zu dieser Verletzung gekommen ist, werde zur Zeit untersucht. Wichtige Einvernahmen von verletzten Opfern konnten aufgrund ihres Gesundheitszustanden noch nicht durchgeführt werden, heisst es in einer Mitteilung der Polizei weiter.
Polizei nimmt Mann vorübergehend fest
Im Zusammenhang mit der Tatwaffe wurde der mutmassliche Vorbesitzer am Freitagmorgen festgenommen. Dabei gehe es darum zu klären, wie die Waffen vom Eigentümer zum Täter gelangt sei. Beim Festgenommenen handelt es sich um einen 43-jährigen Mann aus dem Kanton Obwalden. Der Mann befinde sich nun wieder auf freiem Fuss, erklärte am Samstag die Luzerner Polizei. Als Tatwaffe hat der mutmassliche Täter eine Pistole der Marke Sphinx, Modell AT 380, verwendet. Bei dieser Pistole handelt es sich nicht um eine Armeewaffe.
Im Dorf Menznau ist die Betroffenheit gross. Niemand hätte gedacht, dass so etwas in unserer Gemeinde passieren könnte. Wir leben in einem 3000-Seelen-Dorf, in dem man sich kennt», sagt der Menznauer Gemeindepräsident Adrian Duss gegenüber dem Regionaljournal Zentralschweiz am Tag der Bluttat.
Diese Tat müsse man in Menznau erst setzen lassen, dann werde man mit den Betroffenen darüber sprechen müssen. «Wichtig ist, dass gut informiert wird und keine Gerüchte aufkommen», so Duss weiter.
Prominenter Sportler ist unter den Opfern
Bei der Gewalttat in Menznau wurde auch der 26-jährige Entlebucher Schwinger Benno Studer getötet. Das teilte der Innerschweizer Schwingerverband am späten Mittwochabend mit. Studer gewann in seiner Karriere mehr als 40 Kränze. In den letzten beiden Jahren musste er sich zweimal das Kreuzband operieren lassen. Dieses Jahr hätte er wieder in den Sägemehlring steigen wollen.
Konzernleitung tief betroffen
Besonders betroffen zeigte sich die Konzernleitung der Firma Kronospan. Sie sprach den Angehörigen ihr tiefstes Beileid aus. Die Angestellten bräuchten jetzt Zeit, dieses Ereingis zu verarbeiten. Die Firma habe ausserdem einen Care-Fond für die Angehörigen eingerichtet, um Härtefälle zu unterstützen, sagte der CEO der Kronosuisse, Mauro Capozzo.
Firma ist «systemrelevant»
Die Kronospan gehört zu einem weltweit tätigen Konzern. In Menznau arbeiten gut 400 Personen und stellen unter anderem Spanplatten her, zu einem grossen Teil in Schichtarbeit. Für die Holzindustrie habe die Firma eine «systemrelevante Bedeutung», sagt Hansruedi Streiff, Direktor des Verbands Holzindustrie Schweiz.