- Die Verantwortlichen in den Kantonen Schaffhausen, Zürich und Thurgau haben schon eine Tonne tote Fische aus dem Rhein gezogen.
- Sie rechnen damit, dass in den kommenden Stunden und Tagen noch mehrere Tonnen dazu kommen.
- Weiter unten im Rhein, im Aargau, haben die Behörden bisher nur wenige tote Fische gezählt - in Basel hat das Fischsterben noch nicht eingesetzt.
Das Fischsterben im Rhein hat begonnen. Bislang haben Fischer, Zivilschutz und das Veterinäramt rund eine Tonne tote Fische aus dem Rhein gezogen. Das entspricht bis zu einem Viertel des jährlichen Fangertrags. Angesichts der Wetterlage gehen die Behörden der Kantone Schaffhausen, Zürich und Thurgau davon aus, dass mit einer weiteren Zunahme des Fischsterbens in den kommenden Tagen zu rechnen ist.
Quotes Gründler
Kühlzonen wurden ausgebaut
Betroffen vom Fischsterben sind vor allem Forellen und Äschen. Diese zeigen ab 23 Grad erste Stresssymptome, bei 24 bis 25 Grad wird es für diese beiden Fischarten heikel. Der Rhein misst derzeit an gewissen Stellen bis zu 27 Grad.
Die Verantwortlichen haben in den vergangenen Wochen im Rhein Kühlzonen gebaut, um den Fischen einen Rückzugsort zu schaffen. Dafür wurden Bachmündungen ausgehoben, weil dort kühleres Wasser in den Rhein fliesst. Diese Kühlzonen wurden zusätzlich ausgebaut, als eine von mehreren Massnahmen gegen das Fischsterben.
Massnahmen gegen das Fischsterben
Eine weitere Massnahme betrifft auch die Touristen, die sich derzeit ums Rheinfallbecken drängeln. Sie dürfen einen hölzernen Steg nicht mehr betreten, weil sich darunter Äschen in 18 Grad kühlem Grundwasser erholen. Würden die Touristen über das Geländer lehnen, würden die Fische zurück ins viel zu warme Wasser flüchten.
An anderen Stellen, etwa bei der Kuhtränke in Ellikon am Rhein ZH, werden den Fischen ausgebaggerte Kaltwasserbecken angeboten, die von den Tieren dankbar aufgesucht werden. Trotzdem gibt es auch auf dem Zürcher Rhein-Abschnitt tote Fische, etwa Barben. In Rheinau wurden auch tote Aale gefunden.
Die Behörden haben verschiedenste Massnahmen in die Wege geleitet, um ein Massensterben wie im Hitzesommer 2003 zu verhindern. Damals verendeten rund 50'000 Äschen, was damals fast dem ganzen Bestand entsprach. In der aktuellen Situation kann nur noch Regen Entspannung bringen.
Fischpatrouillen weiter unten im Rhein
Weiter unten im Rhein, im Kanton Aargau, sind erst einzelne tote Fische gezählt worden. In Basel hat das Fischsterben noch nicht begonnen. Die Behörden setzen «Fisch-Patrouillen» ein, welche die Lage überwachen sollen. Bereits vergangene Woche wurden einzelne Flussabschnitte gesperrt, um gestresste Fische zu schonen.