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Zu viele Coronafälle Glarner Landsgemeinde ist abgesagt

Dringende Geschäfte berät der Landrat. Der Rest kommt an die Landsgemeinde 2021.

Die Glarner Landsgemeinde wird ersatzlos gestrichen. Grund dafür sind die Corona-Fallzahlen. Es gibt zehn miteinader nicht verknüpfte Fälle. Damit sei der Wert erreicht, der bereits anfangs Juli als Grenzwert publiziert worden sei, sagt Landammann Andrea Bettiga. Die Landsgemeinde war wegen des Coronavirus schon vom Mai auf den 6. September verschoben worden.

Es gibt keine Urnenabstimmung

Dringliche Geschäfte behandelt der Landrat. Sie werden dem Volk an der Landsgemeinde 2021 noch einmal vorgelegt. Alle anderen Geschäfte werden ebenfalls auf die Landsgemeinde im Mai 2021 verschoben.

Die Hauptgeschäfte an der Landsgemeinde 2020 wären das neue Betreuungs- und Pflegegesetz und die Revision des Energiegesetzes gewesen.

Kein Verständnis bei der SVP

«Es gab viel schlimmere Zeiten und die Landsgemeinde fand trotzdem statt», sagt der ehemalige SVP-Parteipräsident Peter Rothlin. Die SVP ist mit der Absage der Landsgemeinde nicht einverstanden. Es gebe aber nichts mehr zu diskutieren. «Wir müssen uns mit dieser Absage abfinden.»

Der Präsident der SP, Jaques Marti, ist froh, dass die Regierung so gehandelt hat. Es hätten sich schwierige staatsrechtliche Fragen gestellt, wenn man fiebrige Leute von der Landsgemeinde ausgeschlossen hätte, ist er überzeugt. Auf der anderen Seite ist Marti der Meinung, dass man lernen muss, mit diesem Virus zu leben.

Für die CVP ist der Entscheid eine Erleichterung. Parteipräsident Peter Landolt ist überzeugt, dass viele Leute eh nicht gekommen wären. Und es wäre nicht gut für die Landsgemeinde, sagt Landolt, wenn nur wenige Leute über die Geschäfte abgestimmt hätten.

Facebook-Community zeigt Verständnis

Auf der Facebook-Seite «Du bisch us em Glarnerland, wenn ...» war schon im Vorfeld über die Absage spekuliert worden.

«Es wäre eine Zwängerei», schrieb zum Beispiel Klara Staub. Und Stefan Zimmermann ist der Meinung: «Es braucht keine Landsgemeinde, vor allem wenn sonst alles abgesagt wird». Abstimmen könne man auch brieflich. Dies sieht Michi Dürst anders: an der Urne habe man viel weniger Rechte als im Ring. Seit Bekanntwerden der Absage wurde diese in dieser Community noch nicht gross kommentiert.

Regionaljournal Ostschweiz; 17:30 Uhr ; 

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