Das Wichtigste in Kürze:
- Für insgesamt 32 Millionen Franken erwirbt die Stadt Zürich die drei Häuser.
- Es soll gemeinnütziger Wohnraum entstehen: 80 Wohnungen und 30 Einzelzimmer.
- Darin sollen unter anderem Menschen mit Suchtproblemen und Asylbewerber wohnen.
- In die Schlagzeilen gerieten die Häuser, als im Oktober 2015 eine Razzia stattfand wegen des Verdachts auf Mietwucher.
- Der Besitzer und zwei seiner Mitarbeiter sassen danach für fast zwei Monate in Untersuchungshaft. Ob es zu einer Gerichtsverhandlung kommt, ist noch offen.
Es musste schnell gehen: Der aktuelle Besitzer wollte den Verkauf noch vor den Sportferien abwickeln. Deshalb hat der Stadtrat das Geld in eigener Kompetenz gesprochen. 14,6 Millionen Franken für das Haus an der Neufrankengasse 6, 11,5 Millionen Franken für das Nachbarhaus und für die Liegenschaft an der Magnusstrasse 6,3 Millionen Franken.
Alles in allem also über 32 Millionen Franken. Solch hohe Beträge müsste eigentlich das Stadtparlament bewilligen. Dazu reichte nun die Zeit aber nicht. Der Gemeinderat bekommt aber später noch die Gelegenheit, darüber zu befinden: Die Liegenschaften sollen nämlich ins Verwaltungsvermögen der Stadt übergehen, und das muss das Parlament bewilligen. Lehnt es den Kauf ab, sucht der Stadtrat einen neuen Käufer für die drei Häuser.
Chronologie
Suchtkranke und Asylbewerber
Mit dem Erwerb der drei Häuser will der Stadtrat die prekären Verhältnisse dauerhaft beseitigen. Es habe schlicht keine Alternative zum Kauf gegeben, so der Sozialvorsteher Raphael Golta: «In den letzten fünf Jahren gab es wegen dieser drei Häuser insgesamt 2500 Polizeieinsätze. Da war uns klar: Wir brauchen einen kontrollierten Neustart an diesem Ort.»
Ausserdem möchte die Regierung «langfristig zahlbaren Wohnraum für Personen sichern, die auf dem freien Markt wenig Chancen haben». In den Häusern sollen Menschen mit Suchtproblemen wohnen können. Die 30 Einzelzimmer an der Magnusstrasse sollen an die Asyl-Organisation Zürich vermietet werden.
Bis es soweit ist, dauert es allerdings noch eine Weile. Alle drei Gebäude sind in einem desolaten Zustand und müssen saniert werden. Um die gröbsten Mängel zu beheben, hat der Stadtrat zusätzlich rund vier Millionen Franken bewilligt. Anschliessend sollen die Häuser zwischengenutzt werden.