Der Kanton Zürich tue zu wenig um Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren und stelle im Vergleich mit anderen Kantonen nur sehr wenig Arbeitsbewilligungen aus. Diese Vorwürfe der Schweizer Flüchtlingshilfe und der Zürcher Sozialkonferenz will Bruno Sauter, Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit im Kanton Zürich, nicht auf sich sitzen lassen:
«Mir ist sehr wichtig, dass Flüchtlinge eine Arbeit erhalten.» Bei den Flüchtlingen mit Status N stehe aber der Entscheid im Vordergrund, ob sie Asyl erhalten oder nicht: «Eine Berufstätigkeit darf einen negativen Entscheid gemäss Bundesgesetz nicht beeinflussen», sagt er als «Regionaljournal Wochengast».
Schweizerinnen und Schweizer zuerst
Dass nur so wenige arbeiten – zurzeit sind es vier Personen mit Status N von insgesamt fast 4000 – liege daran, dass es nur wenige Gesuche gebe. Dass es viele Arbeitgeber gar nicht erst versuchen, weil der Aufwand zu hoch und die Erfolgsaussichten auf eine Bewilligung zu klein sind, glaubt er nicht. Vielmehr müssten viele Gesuche abgelehnt werden, weil die potentiellen Arbeitgeber keine korrekten Löhne bezahlen würden.
Ausserdem gebe es nicht beliebig viele Jobs und wo es sie gebe, so Sauter, sollten sie den Schweizerinnen und Schweizern und den bereits hier lebenden Ausländern zugutekommen. «Ob das Recht oder Unrecht ist, müssen Sie die Stellensuchenden fragen, denen wir den Vorrang geben.»
Die Wirtschaft muss auch ihren Teil leisten
Bruno Sauter würde es jedoch begrüssen, wenn spezifische Jobs, zum Beispiel beim Ernten, an Asylbewerber vergeben würden, anstatt ausländische Arbeiter ins Land zu holen. Das mache tatsächlich keinen Sinn, stellt Sauter fest.
Ganz allgemein möchte er die Wirtschaft vermehrt in die Pflicht nehmen: «Es wird nicht ohne gehen. Wenn es den Firmen einigermassen gut geht, müssen wir ihnen aufzeigen, dass sie einen Teil dazu beitragen müssen.» Und er verspricht: «Wir werden versuchen, den Dialog mit den Arbeitgebern zu intensivieren.»
(Regionaljournal Zürich Schaffhausen; 17:30 Uhr; Bilder: SRF/Keystone)