Beinahe 60 Seiten dick ist das Vertragswerk der Stadt Zürich mit der ZSC Lions AG. Nach einigen Retuschen hat nun das Stadtparlament, der Zürcher Gemeinderat, dem Projekt eines Eishockeystadions auf dem Vulkanareal in Altstetten seinen Segen gegeben.
Kritik von Grünen und AL
Ein Rückweisungsantrag der Grünen, die einen anderen Standort gefordert hatten, hatte keine Chance: Der Gemeinderat stimmte dem «Theatre of Dreams», wie das Stadionprojekt heisst, am Mittwoch mit 93 Ja- zu 19 Nein-Stimmen bei 6 Enthaltungen zu. Auch die Alternative Liste lehnte das Stadionprojekt ab, allerdings bemängelte sie vor allem die Finanzierung und nicht den Verlust der Grünfläche.
Ein Stadion für den ZSC
Mit dem Ja des Gemeinderats soll die ZSC Lions AG auf dem heutigen Schrebergartenareal für 169 Millionen Franken ein Stadion mit zwei Eisflächen bauen können. ZSC-Geschäftsführer Peter Zahner, welcher die Debatte auf der Rathaus-Tribüne verfolgte, spricht von einem «Meilenstein», der erreicht wurde. Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) sieht den städtischen Beitrag auch als «Anerkennung für den Einsatz des ZSC nicht nur im Spitzensport, sondern auch im Breitensport».
Das ist ein Meilenstein, ich bin sehr erleichtert.
Nun braucht es noch die Zustimmung der städtischen Stimmbevölkerung am 25. September. Konkret geht es bei der Abstimmungen um folgende Leistungen der Stadt Zürich:
- Der Schlittschuhclub erhält ein rückzahlbares Darlehen in der Höhe von 120 Millionen Franken.
- Die Stadt zahlt der ZSC Lions AG einen jährlichen Betriebsbeitrag in der Höhe von 2 Millionen Franken.
- Das städtische Grundstück wird im Baurecht an die private Bauherrschaft abgegeben zu einem jährlichen Zins von 35'000 Franken.
- Die Stadt trägt die Kosten von maximal 2,8 Millionen Franken für die Altlastensanierung.
- Für allfällige Erschliessungsmassnahmen wird ein Kredit in der Höhe von 1,9 Millionen Franken gewährt.
Ein Hockeystadion für Zürich
Private zahlen mit
An die Baukosten von 169 Millionen Franken steuert der Eishockeyclub 36 Millionen Franken bei: ZSC-Lions-Präsident Walter Frey, Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler und die Swiss Life übernehmen je einen Drittel. Von Bund, Kanton und Dritten sind weitere Investitionsbeiträge in Höhe von 19 Millionen Franken geplant.
Baubeginn für die künftige Eishockeyarena der ZSC Lions soll im Jahr 2019 sein. Die Haupthalle mit 11'600 Plätzen, die Trainingshalle sowie Restaurants und Büroflächen sollen dann 2022 bezugsbereit sein.