FCS-Präsident Aniello Fontana hat mit einem Nein gerechnet. Er sei bereits im Vorfeld pessimistisch gewesen, sagte er gegenüber dem «Regionaljournal». Schockiert ist er deshalb nicht. «Die Bevölkerung war verunsichert», erklärt er sich das negative Abstimmungsresultat. Das glaubt auch Stadtrat Peter Neukomm: «Die Bevölkerung glaubte nicht mehr an das Projekt.» Er spricht von einer verpassten Chance.
Zufrieden ist hingegen Walter Hotz. Er sitzt für die SVP im grossen Stadtrat und im Kantonsrat und organisierte das Referendum: «Es zeigt, dass die direkte Demokratie in der Schweiz wieder einmal funktioniert hat.»
Verantwortliche müssen über die Bücher
Wie es konkret weitergeht, ist zur Zeit noch unklar. Man werde in den nächsten Tagen mit den Verantwortlichen zusammensitzen und das weitere Vorgehen besprechen, sagt Fontana weiter.
Die Stimmbevölkerung der Stadt Schaffhausen sagte mit 57,5 Prozent Nein zum Beitrag von zwei Millionen Franken an den Bau des FCS Park im Herblingertal. Die Stimmbeteiligung lag bei 65,4 Prozent.
Stadion-Misere auch in Schaffhausen
Schaffhausen leidet - ähnlich wie Zürich - an einer Stadionmisere: Im alten, baufälligen Fussballstadion auf der Breite darf der FC Schaffhausen nur noch mit Spezialbewilligung der Fussballliga spielen. Die Infrastruktur genügt den heutigen Anforderungen längst nicht mehr.
In den letzten Jahren kamen und gingen die Projekte, nun schien eine Lösung in Griffweite zu sein: Ein Stadion mit Kunstrasen und 8100 Sitzplätzen, dazu eine Mantelnutzung. Gebaut werden sollte es im Herblingertal.
Kosten sollte der Neubau gut 50 Millionen Franken: 16 Millionen das Stadion, 34 Millionen der Mantel. Als Bauherrin für das Stadion tritt die Fontana Invest auf.