Laut bisherigen Erkenntnissen hat sich die 27-Jährige unmittelbar nach dem Mittagessen in ihrer Zelle im Gefängnis Zürich stranguliert. Dies sagte Thomas Manhart, Leiter Justizvollzug des Kantons Zürich, vor den Medien.
Die Frau hinterliess einen Brief. Über dessen Inhalt wurde keine Auskunft gegeben. Das Schriftstück wird in die aktuelle Untersuchung einbezogen.
Suizid im Gefängnis: Die Verantwortlichen nehmen Stellung
Das Gefängnispersonal habe die Frau noch lebend angetroffen, als es am Freitag das Mittagessen brachte und das Tablett später wieder abholte. Als man sie rund zwei Stunden später zum Hofgang abholen wollte, war die Frau tot.
Vergebliche Wiederbelebungsversuche
Versuche, sie zu reanimieren, seien erfolglos geblieben, sagte Manhart. Sofort seien Polizei, Forensik-Fachleute und Staatsanwaltschaft aufgeboten worden.
Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, wie üblich bei aussergewöhnlichen Todesfällen. Sie werde zum geeigneten Zeitpunkt über ihre Ergebnisse informieren, sagte Regierungsrätin Jacqueline Fehr, Direktorin der Justiz und des Innern.
Nach einem Klinikaufenthalt wurde die Frau in die Untersuchungshaft verlegt. Auch in der U-Haft sei sie regelmässig psychiatrisch betreut worden. Standards seien keine verletzt worden, betonte Jérôme Endrass, stellvertretender Leiter des psychiatrischen Dienstes. Anzeichen für eine akute Gefährdung habe es keine gegeben.
Eltern erheben schwere Vorwürfe
Anders sehen dies offenbar die Eltern der Verstorbenen. Wie sie laut «TeleZüri» erklärten, habe ihre Tochter in Briefen mehrfach Suizid-Absichten geäussert. So auch in einem Schreiben, das sie am 4. August verfasst haben soll. Zudem habe ihre Tochter während des Gefängnisaufenthaltes bereits zweimal versucht, sich das Leben zu nehmen.