Das Weinland verliert seine Badi. Das Rheinauer Hallen- und Freibad wird wie ursprünglich vom Kanton geplant und gefordert abgerissen. Bereits Ende September wird das Bad geschlossen.
Trotz einer riesigen Solidaritätswelle, trotz 1400 Menschen, die sich zu einem Verein zur Rettung der Badi zusammengeschlossen haben, trotz 15 Gemeinden, die Betriebsbeiträge zugesichert haben: das nötige Geld für den Betrieb konnte nicht aufgetrieben werden. 40'000 Franken fehlten am Schluss.
Das Risiko und die Unsicherheit seien unter diesen Voraussetzungen zu gross, sagt der Präsident des Vereins, Andrea Braun, im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Die Enttäuschung ist gross, zum Sündenbock machen wolle er aber niemanden, meint Braun. Allerdings habe er sich gerade von grossen Gemeinden, die im Winter vom Hallenbad profitierten, mehr Unterstützung gewünscht.
Finanzielle Möglichkeiten erschöpft
Dies betrifft auch die Standortgemeinde Rheinau selbst. Gemeindepräsident Gerhard Gsponer sieht die finanziellen Möglichkeiten von Rheinau jedoch erschöpft. Eine grössere finanzielle Beteiligung als 27'000 Franken im Jahr hätte eine Steuererhöhung zur Folge gehabt. Dies sei nicht im Interesse der Gemeinde, die «auch noch andere Verantwortungen» habe. Zudem sei es nur mit der Deckung der Betriebskosten in der Badi Rheinau nicht getan, wenn man die Zukunft der Anlage sichern wolle.
Dem Kanton Zürich, der die Badi Rheinau von Anfang an abreissen wollte, macht Vereinspräsident Andrea Braun hingegen keine Vorwürfe. Der Kanton habe zuletzt eine faire Lösung angeboten und sei auch bereit gewesen, das Gelände an die Gemeinde Rheinau zu verkaufen.