Die Gründer des Schaffhauser Jazzfestivals hatten 1990 so etwas wie eine Marktlücke geschlossen. Es gab bis dahin nämlich keine richtige Plattform für Schweizer Jazzmusiker. «Die spielten bestenfalls im Vorprogramm amerikanischer Stars», erinnert sich Mitbegründer und Organisator Urs Röllin im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Röllin ist selber Jazzmusiker.
Bald wurden die Medien auf das Festival in Schaffhausen aufmerksam. Das Schweizer Radio begann, Konzerte mitzuschneiden und live zu übertragen. «Für die Schweizer Jazzszene war es extrem wichtig, überhaupt wahrgenommen zu werden. Das haben wir erreicht», stellt Röllin rückblickend fest.
Das Schaffhauser Jazzfestival ist im Lauf der Jahre immer grösser geworden, aber familiär geblieben. An vier Abenden spielen über ein Dutzend Formationen auf drei verschiedenen Bühnen. Dabei hat sich die Musik am Festival auch gewandelt. Früher sei sie experimenteller und schräger gewesen. Inzwischen sei sie wieder leichter hörbar und grooviger. «Wir beeinflussen das aber nicht», betont Röllin. «Wir bilden ja lediglich das aktuelle Schaffen der Schweizer Jazzmusiker ab.»