Am Tag nach dem Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins «Charlie Hebdo» in Paris erreicht die Welle der Solidarität Zürich. Auf dem Bürkliplatz versammelten sich mehrere hundert Menschen. Sie gedachten den Opfern des Anschlags und standen ein für die Werte der Meinungs- und Pressefreiheit.
Auch Muslime mit dabei
Organisiert hatte die Gedenkveranstaltung der Verein «Junge Journalisten Schweiz». Dem Aufruf schlossen sich «Reporter ohne Grenzen» sowie die Mediengewerkschaft «syndicom» an. Am Donnerstagnachmittag veröffentliche ausserdem die «Föderation Islamischer Nationalverbände» ein Communiqué, in dem sie alle Muslime dazu einlud, am Abend auf den Bürkliplatz zu gehen.
Reden und Schweigeminute
Rund sechshundert Menschen folgten den Aufrufen und versammelten sich mit Fackeln und Transparenten mit der Aufschrift «Nous sommes Charlie - ne lâchons rien» auf dem Zürcher Platz.
Mehrere Redner wandten sich an die Menschenmenge und riefen auf, für die Werte der Meinungsfreiheit einzustehen - und gleichzeitig zu differenzieren. So erinnerte Kurt Pelda, Schweizer Journalist des Jahres 2014, daran: «99 Prozent der Muslime verurteilen dieses Attentat genauso wie wir.» Dennoch sei es wichtig, eine vernünftige Diskussion über Religion zu beginnen.
Die Veranstalterin Luzia Tschirky, Vorstandsmitglied des Vereins «Junge Journalisten Schweiz», zeigte sich gegenüber Radio SRF froh über die vielen Leute, die ihre Solidarität auf den Bürkliplatz getragen haben: «Es ist ein Zeichen, wie wir mit dem Attentat umgehen. Dass uns die Werte der Meinungs- und Pressefreiheit wirklich wichtig sind. Dass uns diese Werte am Herzen liegen und uns alle betreffen.»
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden sämtliche Namen der Opfer von Paris vorgelesen, gefolgt von einer Schweigeminute.