Am 1. Juli hat die Stadt Zürich die Schlüssel des Strauhofs der neuen Trägerschaft übergeben: dem Verein «Literaturmuseum Zürich». Dessen Vorstand gehören neben dem Präsidenten Christoph Wittmer auch der Schriftsteller Lukas Bärfuss, der Ausstellungsmacher Martin Heller, die Leiterin des Stapferhauses, Sibylle Lichtensteiger, sowie der Jurist Marcel Wegmüller an.
Das «Literaturmuseum Zürich» setzt auf Innovation, fördert das Experiment und gibt dem Ungewissen viel Raum, wie Christoh Wittmer am Donnerstag vor den Medien betonte. Der Verein habe deshalb die Direktion des neuen Strauhofs Gesa Schneider, Leiterin des Zürcher Literaturhauses, und dem Kunsthistoriker Rémi Jaccard übergeben.
Multimedial zum Mars
Kein Wunder, dass die beiden, die sich nach eigenen Angaben brennend für den Weltraum und für Science Fiction interessieren, ihre erste Ausstellung dem roten Planeten widmen.
Sie tun dies multimedial, mit Objekten, Installationen, Filmen (mit stummen wie mit 3D) - und vor allem mit Literatur. In den Räumen des Hauses sind Hörstationen sowie zahlreiche Bücher zum Thema versammelt - als Besonderheit die Erstausgabe der «Astronomia Nova» (1609) von Johannes Kepler, die erstmals in Zürich zu sehen ist.
Beinahe geschlossen
Im Strauhof in der Zürcher Altstadt werden seit 1989 Ausstellungen rund ums Thema Literatur gezeigt. Die Stadt Zürich, seine vormalige Betreiberin, beschloss Ende 2013, den Strauhof zu schliessen.
Nach lautem Protest wurde jedoch eine wurde beauftragt, eine neue Trägerschaft zu finden, die das Haus ab 2015 weiter betreibt. Diese wurde mit dem Verein «Literaturmuseum Zürich» gefunden.
Der Verein nutzt die Räumlichkeiten des Museums Strauhof unentgeltlich und erhält von der Stadt jährliche Zuschüsse von 425'000 Franken und eine Anschubfinanzierung von 50'000 Franken. Hinzu kommen pro Jahr 125'000 Franken Eigenmittel des Vereins.