Es sind grosse Pläne, welche die FDP hegt. Zürich soll das Bindeglied werden zwischen Ost und West - eine Drehscheibe für den Handel mit der chinesischen Volkswährung Renminbi. «Für den Finanzplatz Zürich wäre dies ein Quantensprung», sagt Hans-Peter Portmann, FDP-Kantonsrat und Präsident des Zürcher Bankenverbandes. Er ist überzeugt, dass sich viele chinesische Firmen im Kanton Zürich ansiedeln würden. «Viele Investoren würden die Nähe suchen zu dem Börsenplatz.» Und:
Es würde uns auch helfen, uns von den Fesseln zu lösen, die wir aufgrund der grossen Abhängigkeit von der EU und den USA haben.
Die FDP will nun, dass sich der Zürcher Regierungsrat dafür einsetzt, dass Zürich den Zuschlag erhält. Doch nicht nur in Zürich streckt man die Fühler aus. Auch der Bund wird aktiv. Beim Staatssekretariat für internationale Finanzfragen klärt eine Arbeitsgruppe ab, was die Schweiz tun kann, damit sich die Chinesen für Zürich entscheidet - und nicht für die Konkurrenz aus London oder Frankfurt.
Der Bund will helfen
Grundsätzlich sei das Ganze eine Initiative des privaten Sektors, sagt Mediensprecher Mario Tuor gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». «Für Private der Umgang mit den chinesischen Behörden und mit der chinesischen Zentralbank oft schwierig. Hier kann der Bund helfen.» Mit Zürich als Drehscheibe könnten Handelsgeschäfte mit China einfacher abgewickelt werden - und zwar für ganz Europa.
Wenn man hier Knowhow anbieten könnte, wäre das für den ganzen Finanzplatz von Zürich und der Schweiz von Vorteil.
Laut Tuor haben auch die Chinesen ein Interesse daran, den Handel mit Europa zu fördern - und damit eine derartige Drehscheibe einzurichten.
Und Bankenverbandspräsident Hans-Peter Portmann ist überzeugt, dass Zürich gute Chancen hat. Denn die Beziehungen zwischen China und der Schweiz sind gut und am Samstag unterzeichnet die Schweiz das Freihandelsabkommen mit China - als erstes europäisches Land.