Vor 23 Jahren hat der Kanton Zürich die finanzielle Unterstützung für Familien mit dem sperrigen Namen Kleinkinderbetreuungsbeiträge eingeführt. Das Ziel: Auch Familien mit einem kleinen Budget sollten ihre kleinen Kinder zu Hause betreuen können. Die Kinder dürfen dabei nicht älter als zwei Jahre sein und die Eltern nur Teilzeit arbeiten.
Vor zwei Jahren passte der Kanton Zürich die Regeln an, wer beitragsberechtigt ist. Daraufhin schnellten die Gesuche für den finanziellen Zustupf in die Höhe, und die Gemeinden bezahlten plötzlich 40 Millionen Franken jährlich - statt fünf Millionen vor der Änderung der Regeln.
Instrument aus der Vergangenheit
Die Gemeinden protestierten und der Kanton passte die Regeln erneut an. Trotzdem blieben die Ausgaben auf einem hohen Niveau. Nun will das Parlament handeln: Die zuständige Kommission will die Beiträge vollständig streichen.
Die Vorgeschichte
Sie seien heutzutage nicht mehr nötig, findet eine Mehrheit. Die Beiträge würden Eltern dazu verleiten, ihre Erwerbstätigkeit aufzugeben oder passend auf die Anspruchsgrenze zu reduzieren. Dies vergrössere die Gefahr der Sozialhilfeabhängigkeit nach Ablauf der zweijährigen Bezugszeit. Gegen die Abschaffung waren in der Kommission nur die SP und die AL. Sollte dies so bleiben bis zur Diskussion im Gesamtparlament, dürften die Beiträge tatsächlich bald Geschichte sein.