Ausgelöst hat die Kontroverse ein Vorstoss des Grünen Zürcher Nationalrats Balthasar Glättli. Dieser wollte vom Bundesrat unter anderem wissen, welche Massnahmen geplant sind, falls weitere Kantone die Pilzkontrolle aufheben.
Die Antworten des Bundesrats sind für die Pilzkontrolleure unverständlich. So schreibt der Bundesrat unter anderem:
Aus Sicht des Bundesrats «besteht kein Handlungsbedarf, wenn gesammelte Pilze nicht in allen Kantonen kontrolliert werden können». Er begrüsse es, wenn die Kantone solche Kontrollstellen betreiben würden. Aber, auch private Organisationen könnten Pilzkontrollen durchführen.
Die Antwort ist sehr enttäuschend. Wenn die Pilzkontrollen abgeschafft werden, gibt es mehr Vergiftungsfälle.
Auch im Bereich der Prävention sieht der Bundesrat keinen Handlungsbedarf. Bisher gebe es noch Pilzkontrolleure und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen informiere jeweils zusätzlich mit einem Merkblatt über die Risiken.
Das ist absoluter Blödsinn. Das Tox Info braucht die Pilzkontrolleure, um die Pilze im Falle einer Vergiftung zu bestimmen.
Für Notfälle verweist der Bundesrat auf die Notfallnummer 145 der Tox Info Suisse. «Der Bundesrat ist der Auffassung, dass in der Schweiz ein hinreichendes System zur Prävention und Behandlung von Pilzvergiftungen besteht».
Bei den Pilzkontrolleuren in der Ostschweiz stösst diese Antwort auf absolutes Unverständnis. Mit der Pilzkontrolle könne man kostengünstig hohe Folgekosten vermeiden, heisst es unisono. Dass Private an Stelle der Kantone in die Bresche springen könnten, sei ausserdem völlig unrealistisch.