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«Das sind no Ziite gsi!» Autofahren vor Gurtenpflicht, GPS und Gotthardtunnel

Den Traum vom eigenen Auto konnten sich ab den 1950er-Jahren immer mehr Menschen leisten. Die Schweiz wurde ein Land von Autofahrerinnen und Autofahrer.

Damals wie heute bedeutete ein eigenes Auto für viele ein Gefühl von Freiheit. Doch gewisse Tücken hat das Autofahren schon immer gehabt, auch wenn vieles mit der Zeit komfortabler wurde. Das zeigt der Blick ins SRF-Archiv.

1. Nerven behalten am Gotthard

An Feiertagen wie Pfingsten oder zu Beginn und Ende der Sommerferien staut sich der Verkehr heute kilometerlang am Gotthard. Das war früher auch nicht besser, zwar gab es noch deutlich weniger Autos, aber eben auch noch keinen Strassentunnel.

Dieser wurde erst 1980 eröffnet. Ab 1924 gab es immerhin einen Autoverlad zwischen Göschenen und Airolo. Daneben blieb nur die kurvenreiche Fahrt über den Pass.

2. Parkplatz finden

Gerade in den Städten ist das Thema Parkplatzmangel seit Jahrzehnten ein Dauerbrenner. Oft bleibt nach erfolglosem Herumkurven nur die Fahrt in ein Parkhaus.

Während dort heute häufig grüne Lämpchen die freien Parkplätze anzeigen, setzte das Parkhaus Metro-Garage in Bern 1959 auf Manpower in Form eines Parkplatzeinweisers auf Rollschuhen.

3. Regeln über Regeln

Je mehr Autos es gab, desto dringlicher wurden Regeln, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen. Und auch die Sorge um die Natur führte zu neuen Vorschriften.

Besonders zu reden gab neben verschärften Tempo-Limiten das Gurtenobligatorium, welches 1981 nach einigem Hin und Her und zahlreichen hitzigen Debatten definitiv eingeführt wurde.

4. Auto sauber halten

Im Frühling Pollen, im Sommer Saharastaub, im Herbst Laub und im Winter Schneematsch und Salz: Das Auto wird schmutzig, vom Innenraum ganz zu schweigen.

Das fachgerechte Reinigen war auch schon in den 60ern ein heisses Thema. Das Fernsehen berichtete über erste automatisierte Waschstationen, Autowaschkurse für Frauen und die erste Autowaschstrasse.

5. Auf dem schnellsten Weg ans Ziel

Heute lotst das Navigationsgerät die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer bequem an die gewünschte Adresse. Die häufig fix installierten Navis benutzen globale Navigationssatellitensysteme wie GPS und umfahren sogar Staus automatisch.

Davon konnte man Mitte des letzten Jahrhunderts nur träumen. Die sperrige Autokarte im Handschuhfach war ein Muss. In den 70er-Jahren wurde jedoch bereits an einer Vorstufe des Navis herumgetüftelt. Die Fernsehsendung Perspektiven liess sich das System 1973 zeigen. Es funktionierte noch ohne Satelliten.

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Welches Erlebnis rund ums Autofahren früher ist Ihnen in lebhafter Erinnerung geblieben? Können Sie sich noch ans erste Auto Ihrer Familie erinnern? An Ihre Fahrprüfung oder das erste Abenteuer mit dem eigenen Auto?

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Radio SRF 1, 11.1.2025, 17:50 Uhr

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