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Einmachen Chutneys: Foodsave und immer etwas Gutes im Schrank

Eine halbe Gurke im Kühlschrank? Ein Apfel, der bereits schrumplig ist? Chutneys sind eine tolle Art, überschüssige Lebensmittel zu verarbeiten. Und sie sind kulinarisch eine Bereicherung auf dem Teller.

«Chutneys sind etwas zugänglicher als beispielsweise fermentiertes Gemüse», sagt Annekathrin Jezler. Jezler ist Projektleiterin bei foodwaste.ch, einer Non-Profit-Organisation, die zum Ziel hat, Menschen für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Unter anderem macht die Organisation das mit Kursen, in denen man lernt, wie man Gemüse einmacht.

Teller mit Fruchtchutney und Gewürzschale.
Legende: Apfel-Chutney mit Senfsamen. SRF / Esther Kern

In den letzten Jahren ist das Thema Einmachen populär geworden. Und das nicht nur, um der Essensverschwendung vorzubeugen. Sondern auch, um sich an neue Aromen und Geschmäcker zu wagen. Einen richtigen Hype gibt es um Kimchi, das quasi das koreanische Pendant zu Sauerkraut darstellt. Aber: Um Kimchi zu fermentieren, braucht es Zeit und etwas Wissen.

Lebensmittelüberschüsse verwerten

Eine einfachere Möglichkeit, Gemüse und Früchte einzumachen, sind Chutneys. Für diese nutzt man Zucker und Essig als Konservierungsmittel. «Wer schon mal eine Konfi eingemacht hat, für den/die wird die Zubereitung eines Chutneys kein Problem sein», sagt Annekathrin Jezler.

Verschiedene Chutneys auf Tellern und in einem Glas.
Legende: Gemüsereste lassen sich prima zu Chutney verarbeiten. SRF / Esther Kern

Sie hat die Einmach-Kurse ins Leben gerufen, weil sie gemerkt hat, dass man damit helfen kann, Lebensmittelüberschüsse gut zu verwerten. «Wir hatten damals Lebensmittel gerettet, beispielsweise von einem Karottenfeld, das abgeerntet war oder Kürbisse, die von Mäusen angefressen waren», erzählt sie und ergänzt, «wir haben gemerkt, dass die Helfer:innen wissen wollten, was man nun aus diesen grossen Mengen Gemüse und Früchten machen kann.»

Warum es sich insbesondere lohnt, Supermarkt-Gemüse zu retten

Die Wahrnehmung der Thematik «Foodwaste» sei breiter geworden, erklärt Jezler. Und auch wenn so ein Chutney nur eine kleine Menge Gemüse brauche, so seien solche Schritte doch nützlich. Gerade, wenn man Gemüse im Supermarkt eingekauft habe. «Eine Gurke, die schon geerntet, verpackt und transportiert worden ist, ist etwas anderes, als wenn ein Bauer einfach beispielsweise unschöne Gemüse auf dem Feld lässt», gibt sie zu bedenken. Es steckten in so einer Supermarkt-Gurke mit ihrem Weg bis in den Haushalt mehr Ressourcen drin, «deshalb ist es aus ökologischer Sicht umso bedenklicher, sie dann, weil sie etwa nicht mehr ganz frisch ist, wegzuwerfen».

Grüne Feigen in Wasser, teilweise geöffnet.
Legende: Grüne Feigen als Basis für ein Chutney. SRF / Esther Kern

Und natürlich sind Chutneys auch eine geschmackliche Bereicherung. Der englische Star-Kochbuchautor Nigel Slater nennt sie gar «Lebensretter der Köche» oder «Vorratsschrank-Schätze». Das deshalb, weil so ein Chutney schnell zur Hand ist und man damit Suppen, Fleisch, Fisch und Gemüse wunderbar abschmecken kann. 

Rezept: Apfel-Chutney mit Ingwer und Senfsamen

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Von Esther Kern

 Zutaten

  • 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
  • 3 EL Olivenöl
  • 10 g Ingwer, fein gerieben
  • 1 grüne oder rote Chili, fein gehackt
  • 1 TL Senfsamen
  • 1/2 TL Kurkume
  • 2 Äpfel, entkernt und fein gewürfelt
  • 1 dl Apfelessig
  • 2 EL Zitronensaft
  • 2 EL Zucker
  • 1/2 EL Honig

Zubereitung:

Die Zwiebel mit dem Öl andünsten. Ingwer, Chili, Senfsamen und Kurkuma kurz mitdünsten. Dann die restlichen Zutaten dazugeben.

Köcheln, bis das Chutney etwas eingedickt hat. Immer wieder umrühren. Je nachdem, wofür man es braucht, kann man es nach 15 Minuten bereits vom Herd nehmen – oder auch etwas dicker werden lassen.

Radio SRF 1 «A Point», 21.10.2024, 11.45 Uhr

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