Nepalesische Küche - Das gibt Energie: Das nepalesische Traditionsgericht «Daal Bhat»
Nepalesinnen und Nepalesen sagen gerne über ihre Leibspeise: «Daal Bhat Power – 24 Hour». Sprich: Es soll für einen ganzen Tag satt machen. Lecker ist es auf alle Fälle.
Ob zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen: Das nepalesische Traditionsgericht «Daal Bhat» gibt es so gut wie immer und überall. Die Hauptkomponenten Linsen («Daal») und Reis («Bhat»).
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Legende:
Das «Daal Bhat» besteht immer aus Reis und Linsen, die weiteren Beilagen variieren stark. Hier im Bild: Aalu Cauli Tarkari (Curry aus Kartoffeln und Blumenkohl), Rayo Saag (Sautierte Senfblätter und Spinat) sowie Chhoyla (scharfes Rindfleisch).
Olivia Gähwiler
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Legende:
Das Traditionsgericht «Daal Bhat» wird je nach Region auch stark variiert. Die Basis Reis bleibt, aber ist beispielsweise geschrotet – und die Beilagen sind anders wie beim Volk der Newari im Kathmandu-Tal und wird «Samay Baji» genannt.
Olivia Gähwiler
Der Reis wird mittig auf einer Messingplatte angerichtet, drumherum und in zusätzlichen kleinen Kelchen werden die Beilagen dazu angerichtet.
Die Beilagen bestehen oftmals aus einem Curry, sautiertem Gemüse, Kartoffeln («aalu»), verschiedensten Pasten und Chutneys («achaar») sowie Joghurt und je nachdem zusätzlich Fisch oder Fleisch.
Das Land Nepal
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Tibetische Gebetsfahnen sind im gebirgigen Norden Nepals beim Wandern überall anzutreffen. Sie sollen unter anderem Frieden und Glück bringen.
SRF / Olivia Gähwiler
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Verschiedenste Religionen, Ethnien und Kulturen sind in Nepal gut sichtbar.
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Je nach Region werden unterschiedliche Grundnahrungsmittel angepflanzt. Sogar noch auf Höhen zwischen 2'000 und 3'500 Metern über Meer, wie hier im Tsum-Tal.
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In hügeligen Regionen pflanzen die Menschen rund um ihre Häuser Mais, Amaranth, Zwiebeln und vieles mehr an.
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Kathmandu ist die Hauptstadt Nepals.
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In Nepal leben Menschen aus verschiedensten Religionen, Ethnien und Kulturen zusammen. Dementsprechend divers ist auch die Küche.
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Vor allem in ländlichen Gebieten, aber auch in den Städten werden neben dem Gasherd auch viele Gerichte über dem Feuer zu- und am Boden verarbeitet.
SRF / Olivia Gähwiler
Die Nepalesische Küche
Die Beilagen können aber stark variieren. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zum einen ist das Klima und die Bodenbeschaffenheit je nach Region sehr unterschiedlich - von tropisch bis gebirgig. Zudem leben in Nepal Menschen aus über 100 verschiedenen Ethnien und Kasten zusammen. Darum ist auch die Nepalesische Küche stark geprägt durch die Einflüsse der verschiedenen Kulturen und Religionen.
Interview mit Prashanta Khanal
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Legende:
Der Nepalesische Buchautor Prashanta Khanal mit seinem Buch «Timmur».
Prashanta Khanal
Prashanta Khanal schreibt über die kulinarische Geschichte und Kultur Nepals. Sein Kochbuch «Timmur» erschien 2022.
SRF: Wie viele Stunden verbringen Nepalesen und Nepalesinnen in der Küche pro Tag?
Prashanta Khanal: Eineinhalb Stunden dauert ein »Daal Bhat» schon. Das heisst: sehr viele Stunden! Kochen bedeutet in unserer Kultur Gastfreundschaft, Dankbarkeit und Respekt gegenüber den Gästen. Wir zeigen so, wie sehr wir jemanden lieben.
Wie entstand das Nationalgericht «Daal Bhat»?
Einst gab es dieses Gericht nur im Süden des Landes und in vereinzelten Gemeinschaften. Nur «reiche» Leute konnten sich Reis leisten, da er nicht überall angepflanzt werden konnte, da der Anbau viel Wasser benötigt. Ärmere Leute assen eher lokale Lebensmittel wie Buchweizen. Seit Reis einfach und günstig zu kaufen ist, hat sich das «Daal Bhat» stark ausgebreitet.
«Daal Bhat» wird ja fast täglich gegessen. Wird das nie langweilig?
Das Spannende ist ja, dass es nie gleich schmeckt. Da spielen so viele Faktoren mit rein, wie die Linsen oder das Curry schmeckt. Zudem kochen wir sehr saisonal. In der Monsun-Zeit verwenden wir Pilze, jetzt Kürbisse, Bohnen oder Blumenkohl. Die Menge der Gewürze, aber auch wie lange und worin gekocht wird, lässt den Geschmack stark variieren und natürlich wir, die Kochenenden selbst. Das Gericht erzählt schlussendlich, wer wir sind und woher wir kommen.
Das Gespräch führte Olivia Gähwiler.
Im Süden von Nepal werden Mangos und Mandarinen geerntet und Kühe – getreu dem Hinduismus – als heilig betrachtet. Auf den Terrassen in den nördlicheren Gebieten der Völker der «Gurung» und «Magar» wird Mais, Buchweizen oder auch Amaranth angepflanzt. Im Kathmandu-Tal, dem politischen und kulturellen Zentrum Nepals, gibt es Gerichte aus der «Newari»-Küche wie beispielsweise «Chatamaari», eine Reis-Omelette und nicht alltägliche Spezialitäten wie Knochenmark, gefüllte Lungen oder Lebern.
Im Nordwesten, in den Regionen der «Sherpas» und «Tamang» wird der Einfluss Tibets spürbar: Gefüllte und gedämpfte Teigtaschen, sogenannte «Momos» sind dort ein kulinarisches Highlight.
Gewürze Nepals
Um nepalesische Gerichte nachkochen zu können, braucht es vor allem ein gutes Gewürzregal. Die wichtigsten Komponenten sind Knoblauch, Chili und Ingwer. Ergo sind viele Gerichte relativ scharf. Daneben wird sehr gerne mit Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander und Bockshornklee gekocht. Als Fett-Basis wird gerne Senföl oder Ghee, also geklärter Butter, verwendet.
Mehr nepalesische Food-Highlights
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Gedämpfte Teigtaschen, sogenannte «Momos» werden neben dem «Daal Bhat» auch sehr gerne in Nepal gegessen.
Olivia Gähwiler
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«Chatamaari» ist ein Reis-Omelette, welches mit Gemüse und Ei als Füllung angereichert wird.
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«Pani Puri» wird dieser Snack genannt. Die aus Weizenmehl bestehenden, leeren Kugeln werden frittiert, gefüllt mit Kartoffeln und vielen Gewürzen und kurz vor dem Verzehr mit einer wässrigen Sauce beträufelt.
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Um Lebensmittel das ganze Jahr haltbar zu machen, wird in Nepal viel fermentiert oder sonnengetrocknet – wie hier Pilze.
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«Aalu», Kartoffeln sind sehr beliebt in Nepal.
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Eine nepalesische Spezialität ist «Timmur». Obwohl das Aussehen und auch die Schärfe an Pfeffer erinnert, gehört das Gewürz nicht zu den Pfeffer-, sondern zu den Zitruspflanzen - so wie der Szechuanpfeffer.
Der einzigartige zitrussige, pfefferartige Geschmack von Timmur repräsentiert die Komplexität der Nepalesischen Küche perfekt.
Das Gewürz ist dementsprechend zitrusartig und verursacht ein leicht taubes Gefühl auf der Zunge. Mit Vorsicht im Gericht verwendet, ist es aber ein aussergewöhnliches Geschmackserlebnis.
Legende:
Timmur – sieht aus wie Pfeffer, ist aber eine Zitruspflanze, die gerne in Nepal zum Kochen verwendet wird.
Olivia Gähwiler
Olivia Gähwiler
SRF1-Kulinarikredaktorin
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Olivia Gähwiler ist die Wildkräuterhexe der Redaktion. Als ausgebildetete Wildkräuterexpertin entführt sie die Hörenden in der SRF 1-Sendung «A Point» in die wilde Welt der essbaren Pflanzen oder berichtet über saisonale und regionale Lebensmittel, die einfach in leckere Gerichte verwandelt werden können.
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Nepalesische Küche - Jetzt wird's scharf!
05:14 min, aus A point vom 13.11.2023.
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Nepalesische Küche - Die Gewürze
04:25 min, aus A point vom 14.11.2023.
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Nepalesische Küche: Chhoyla & Rayo Saag
04:06 min, aus A point vom 16.11.2023.
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Nepalesische Gewürze - Aalu Cauli Tarkari
05:12 min, aus A point vom 15.11.2023.
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Nepalesische Küche - Das Daal
04:52 min, aus A point vom 17.11.2023.
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SRF 1, A Point, 13.11.2023, 11.40 Uhr
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