Der Bundesrat hat am Freitag, 10. Dezember, Vorschläge für weitere Corona-Massnahmen in die Konsultation geschickt. Es wären einschneidende Massnahmen. Dies, weil die Corona-Fallzahlen hoch sind und stetig steigen.
Diskutiert wird, ob in Innenräumen, wo bisher die 3G-Regel gilt, 2G eingeführt werden soll. Zudem käme eine Maskentragepflicht dazu. Wo weder das Maskentragen noch eine Sitzpflicht möglich ist, wären nur noch geimpfte und genesene Personen zugelassen, die zusätzlich ein negatives Covid-19-Testresultat vorweisen können. Diese 2G-plus-Regel würde zum Beispiel Discos, Bars, Hallenbäder sowie gewisse sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten, wie Chor- oder Blasmusikproben, betreffen. Zur Debatte steht auch ein Teil-Lockdown. Voraussichtlich wird der Bundesrat am Freitag, 17. Dezember informieren, welche Massnahmen umgesetzt werden. Oder ob man noch zuwartet.
Schwierige Situation im Winter
«Man kann nur noch zwischen Pest oder Cholera wählen», sagt ein betroffener Gastwirt, der nicht erkannt werden möchte. Er fragt sich, wie er seinen Betrieb durch den Winter führen soll, wenn die Aussenplätze für Ungeimpfte aufgrund der Kälte wegfallen.
Keine Freude an 2G hat auch Esther Friedli. Sie ist im Vorstand von GastroSuisse, Nationalrätin der SVP und selbst Gastgeberin. «Besonders für Gastrobetriebe auf dem Land wird es, sollte 2G kommen, ein sehr schwieriger Winter werden», sagt sie. Für Esther Friedli ist 2G letztlich eine Impfplicht, eingeführt durch die Hintertür.
Im «Forum» diskutieren Fachleute mit Hörerinnen und Hörern brennende aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sport. Das «Forum» ist live. Der Hörer- und Usereinbezug ist das Markenzeichen der Sendung «Forum». Die Hörerinnen und Hörer sind entweder live im Studio oder aber sie beteiligen sich per Telefon oder an der Online-Diskussion auf srf1.ch.
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Volles Stadtrestaurant – halbleeres Theater
Geimpft, genesen oder getestet – 3G ist bis jetzt das Zugangsticket zum Gastro-, Kultur- und Sportbereich. Das funktioniert gemäss Esther Friedli im städtischen Gastrobetrieb nicht schlecht. «Die Kulturbranche hingegen leidet immer noch», sagt Rosmarie Quadranti, Präsidentin von Cultura, Dachverband der Schweizer Kulturinstitutionen.
Droht ein «kultureller Scherbenhaufen»?
Der Normalbetrieb, wie vor Corona, wird schmerzlich vermisst und stellt schon jetzt alle vor grosse Herausforderungen, sagt Rosmarie Quadranti. Für sie ist aber klar: «Um schärfere Massnahmen kommen wir nicht herum, weil sich einfach zu viele noch nicht impfen lassen.» Deshalb befürwortet sie härtere Massnahmen, also 2G, «anstatt vor einem völligen kulturellen Scherbenhaufen zu stehen.»
Gäste in der Sendung
- Esther Friedli, Vorstand GastroSuisse, Nationalrätin SVP, Gastgeberin
- Rosmarie Quadranti, Präsidentin Cultura - Dachverband der Schweizer Kulturinstitutionen
- Philipp Zahn, SRF-Korrespondent, zugeschaltet aus Rom für einen Teil der Sendung