Jährlich werden fünf Milliarden Franken mehr zur Verfügung stehen müssen, um den 2.5 Millionen Menschen in der Schweiz und im Ausland, die eine Altersrente erhalten, einen «Dreizehnten» auszubezahlen. Das gibt zu reden und wird ganz unterschiedlich eingeschätzt.
Die Einführung einer 13. AHV-Rente ist ein wichtiger Schritt hin zu einer sozialen Schweiz, in der man zueinander Sorge trägt und nicht nur Steuerprivilegien für Grosskonzerne oder Milliardäre schafft.
«Es war höchste Zeit», sagt Ursula Blaser-Bysäth, 71, Präsidentin SP60+ Kanton Zürich. «Das Leben ist teurer geworden. Mieten und Krankenkassen-Prämien steigen unaufhörlich, aber die AHV hat sich nur minimal bewegt». Die Einführung einer 13. AHV-Rente sei zudem ein wichtiger Schritt hin zu einer sozialen Schweiz, in der man zueinander Sorge trägt und nicht nur Steuerprivilegien für Grosskonzerne oder Milliardäre schaffe. Das Argument, dass nun die, die schon haben, noch mehr bekommen, lässt Ursula Blaser-Bysäth nicht gelten. «Jede 5. Person hat nur die AHV, aber keine Rente aus einer Pensionskasse, geschweige denn Gespartes aus dem 3a Konto». Aber auch Personen, die eine (kleine) Rente aus der 2. Säule erhielten, müssten sich nach der Decke strecken und schauen, wie sie über die Runden kommen. «Was wir heute erstritten haben, kommt in Zukunft auch den Jungen zugute. Der Generationenvertrag ist in keiner Weise geplatzt».
Der Generationenvertrag ist geplatzt. Von der Giesskannen-«Lösung» AHV13 profitieren viele Boomerinnen und Boomer, denen es sehr gut geht. Auf Kosten der jungen Erwerbstätigen.
Anders sieht das Florence Pärli Schmid, 33, Juristin und Stadträtin der Jungfreisinnigen in Bern. Sie findet, dass die finanzielle Zukunft der AHV und damit die Rente der heute jungen Erwerbstätigen nun noch mehr gefährdet sei. Zudem findet sie es ungerecht, denn: «Von der Giesskannen-«Lösung» AHV13 profitieren viele Boomerinnen und Boomer, denen es sehr gut geht, auf Kosten der jungen Erwerbstätigen». Diese könnten sich heute wegen der hohen Abgaben und Krankenkassenprämien bereits nicht mehr denselben Lebensstil leisten, wie das noch ihre Eltern konnten. Für Florence Pärli Schmid ist klar: «Der Generationenvertrag ist geplatzt.» Apropos Finanzierung: Falls man sich entscheide, zur Finanzierung die Mehrwertsteuer anzuheben, treffe es dann wieder die, die wenig haben. Jung und Alt.
Das Generationengespräch über den Generationenvertrag in der Diskussionssendung Forum am Donnerstag, 7. März, 10 bis 11 Uhr.