Drei Äpfel kaufen, einen in den Müll werfen. Drei Stück Käse kaufen, eines in den Müll werfen. Drei Brötchen kaufen, eines wegwerfen. Was für ein absurdes Szenario, denken Sie jetzt vielleicht, aber genau so läuft es hier bei uns.
Jedes dritte Lebensmittel geht zwischen Feld und Tisch verloren und landet statt auf unseren Tellern im Abfall oder bestenfalls auf dem Kompost. Dabei kommt ein Lebensmittelberg von beinahe drei Millionen Tonnen zusammen, Jahr für Jahr. Oder anders gesagt: Würde man den Food Waste während eines ganzen Jahres sammeln und in Lastwagen verladen, bräuchte man 150'000 Lastwagen. Aneinandergereiht ergäbe dies eine Kolonne, die von Zürich bis nach Madrid reicht. Aber genug geschwafelt: Jetzt sind Taten gefragt. Gegen den Food Waste lässt sich nämlich etwas tun.
Planen statt planlos einkaufen und essen
Planen ist alles: Machen Sie vor dem Einkaufen eine Menü-Planung für die nächsten Tage. Und denken sie daran, immer auch ein Reste-Essen einzuplanen.
Gehen Sie nie hungrig einkaufen.
Schreiben Sie immer ein «Posti-Liste» und halten Sie sich dran. Die Liste garantiert nicht nur, dass Sie nichts vergessen, nein, sie hilft auch gegen unbedachte Spontankäufe. Also zum Beispiel die konkurrenzlos günstige Aktionspackung Müesli, die Ihren Single-Haushalt dann mengenmässig überfordert. Oder die Packung Hackfleisch, mit der Sie endlich wieder mal Spaghetti Bolo machen wollten und dann fürs Einkochen der Sauce doch keine Zeit gefunden haben.
Gehen Sie nie hungrig einkaufen. Wer mit leerem Bauch einkauft, kauft in de Regel zu viel ein. Food Waste ist vorprogrammiert.
Gehen Sie häufiger kleine Mengen einkaufen statt nur einmal die Woche eine grosse Menge. So behalten Sie die Übersicht über Ihre Vorräte und können flexibler auf spontane Einladungen reagieren oder nach Lust und Laune auch mal auswärts essen. Ohne, dass dann der Kühlschrank aus allen Nähten platzt, und die nicht gebrauchten Lebensmittel Ende Woche entsorgt werden müssen.
Die Nase sagt's
Merken Sie sich ein für alle mal den Unterschied zwischen «mindestens haltbar» und «zu konsumieren bis». Lebensmittel mit Mindest-Haltbarkeitsdatum sind meist weit über dieses Datum hinaus noch konsumierbar.
Lebensmittel mit Mindest-Haltbarkeitsdatum sind meist weit über dieses Datum hinaus noch konsumierbar.
Lebensmittel mit dem Vermerk «zu konsumieren bis» sollten innerhalb der vorgegebenen Frist konsumiert werden. Im Zweifelsfall Nase und auch Augen einsetzen. Riecht ein Lebensmittel seltsam und sieht es anders aus als normalerweise – weg damit.
Reste und «Ladenhüter» essen
Legen Sie sich eine Auswahl an feinen Reste-Rezepten zu. Geben Sie die Überbleibsel in Ihrem Kühlschrank und Vorratsschrank zusammen mit dem Begriff «Rezept» bei Google ein. Nicht ganz immer, aber immer mal wieder lässt sich so eine Rezept-Idee finden, mit der man im Handumdrehen die Vorräte wegkochen kann.
Laden Sie sich die App «too good to go» auf Ihr Handy und profitieren Sie in Restaurants und Läden zu günstigen Preisen von frischen Esswaren, die kurz vor Ladenschluss noch nicht verkauft worden sind.
Kultivieren Sie im Restaurant den «Doggy-Bag». Lassen Sie den Rest der Lasagne oder das übriggebliebene Viertel Ihres Wienerschnitzels einpacken. Oder noch nachhaltiger: Haben Sie im Restaurant immer Ihren persönlichen Behälter dabei und packen Sie sich Ihre Essensreste gleich selber ein. Mit solch umsichtigem Handeln erfreuen Sie nicht nur Koch und Bedienung, Sie minimieren auch den Food Waste und tun so erst noch Umwelt und Klima Gutes.