Das Chat-Protokoll
Ich suche Wanderungen, die knieschonend sind. Aufwärts kein Problem, abwärts mit Seilbahn oder Rundwanderungen mit wenig Gefälle. Nicht mehr als 1h Anfahrt. Dauer der Wanderung : 2 – max. 4 h.
Anita Rossel: Da ich leider nicht weiss, ab wo die Anfahrt 1 Stunde dauern darf, hier 2 Vorschläge: Zentralschweiz: Musenalp. Ab dem Klosterdorf Niederrickenbach (mit Seilbahn) auf 1154 MüM via Steinrüti und Ahorn zur Bärenfalle, ab dort (kurzes Stück mit Treppe, gesichert) zur unter Musenalp und dann nach Musenalp auf 1755 MüM. Lohnenswert ist auch der kurze Aufstieg zum Grat mit wunderbarer Aussicht über den See und die umliegenden Berge (1786 MüM). Auf Musenalp unbedingt im Alpbeizli einkehren und den feinen Alpkäse probieren. Runter geht es dann mit einem abenteuerlichen Bähnli zurück nach Niederrickenbach (auch Maria Rickenbach genannt). Schwierigkeit: Mittel T2, Distanz mit dem Grat 6.1 KM, 690 Höhenmeter Aufstieg (98 Meter Abstieg), Zeitbedarf 2.5-3 Stunden. Oder ein Leckerbissen im Berner Oberland: Ab Lauterbrunnen mit der Seilbahn nach Grütschalp (1486 MüM). Ab dort auf dem Höhenweg via Rinderwald – Stand und Punkt 1860 – Aabenweid nach Allmihubel. Dort gibt es einen Alpenblumenweg und ein Restaurant. Mit der Standseilbahn geht es dann knieschonend runter ins sehenswerte Mürren und mit der Bahn zurück nach Grütschalp / Lauterbrunnen. Diese Tour bietet wundervolle Ausblicke auf Eiger, Mönch und Jungfrau. In Lauterbrunnen lohnt sich noch ein Spaziergang zum Staubbachfall. In der Hochsaison sind diese Orte und Bahnen aber recht voll. Kondition/Technik: Mittel (T2), 5.2 Km Distanz, 524 Mt Aufstieg, 108 Mt Abstieg, Zeitbedarf ca. 2.5 Stunden.
Welche T6 Routen findet ihr empfehlenswert? Ich habe schon einige T5 Routen hinter mir und würde gerne mal eine T6 versuchen, die alles bietet, was T6 so ausmacht.
Marcel Hähni: Versuche doch den Guppengrat zum Verenelisgärtlich. Via Glärnischfirn/ Gletscher. Aufstieg vom Klöntal oder von Schwändi her. Steiler Aufstieg von Schwändi (700 m) direkt aufs Vrenelisgärtli (2905 m) Achtung: Der Aufstieg über den Guppengrat ist sehr beliebt. Daher: Steinschlag durch vorsteigende Personen möglich. Seil und Klettergurt mitnehmen.
Ich möchte gerne in der Region Toggenburg ohne Bergbahn Wanderungen machen. Haben Sie da einen Vorschlag? Evtl. auch einen Vorschlag für die Region Winterthur?
Valérie Chételat: Mit Start in Wildhaus können Sie aus einer ganzen Palette von Wanderungen auswählen, ohne dass Sie dabei Bergbahnen benützen müssen. Eine einfache Wanderung führt zu den malerischen Schwendiseen. Mit Blick zum Säntisgebiet wandern Sie ca. 3 Stunden, 400 Höhenmeter Auf- und Abstieg. Unterwegs gibt es Einkehrmöglichkeiten, einen Hofladen, sowie schöne Feuerstellen. Anspruchsvoller und länger wird die Tour, wenn Sie bis zur Gamserrugg hochsteigen. Dauer ca. 6 Stunden, 1200 Höhenmeter. Auf der gegenüberliegenden Talseite bestehen ebenfalls zahlreiche Wandermöglichkeiten mit schönem Panoramablick zu den Churfirsten. Beispielsweise Wildhaus – Flüretobel – Gamplüt – Thurwis – Unterwasser. Dauer ca. 3,5 Stundne, 400 Auf-, 550 hm Abstieg.
Ich bin auf der Suche nach einer schönen Herbstwanderungen ab Samedan. Max ca. 800 hhm Aufstieg, 15km Distanz, T4. Bonuspunkte für Bergsee auf der Route.
Valérie Chételat: Wie wäre es mit einer Wanderung im Val Bever? Mit dem Zug bis Spinas und dann, falls es die Verhältnisse noch erlauben, an den Lajets digl Crap Alv vorbei rüber auf den Albulapass. Die Wanderung führt über ein wunderschönes Plateau mit mehreren kleinen Bergseen und Bergpanorama in Hintergrund. 9 km, 850 Aufstieg, 370 Abstieg. Dauer ca. 4 Stunden. Eine weitere Möglichkeit ist mit dem Postauto nach Maloja zu fahren und dort dann die Rundwanderung zum Lägh da Bitabergh und Lägh da Cavloc zu machen. Die Tour ist bekannter, weniger alpin, aber auch sehr schön. Mit dem Schlenker über Motta Salacina sind es 600 Höhenmeter und 10 Kilometer, knapp 4 Stunden. Bonuspunkte für Bergseen auf der Route gibt somit es für beide Vorschläge. Viel Spass!
Ich suche anspruchsvolle Wanderrouten in Tieflagen (unter 2000 Hm), die im Frühling früher und im Herbst noch länger begehbar sind. Mit Anspruchsvoll meine ich nicht Dauer und Anstieg, sondern technische Schwierigkeit (z.B. Ausgesetztheit, T3-T4). Vielen Dank für die wertvollen Tipps!
Roger Oechslin: Eine anspruchsvolle Wanderung (Alpinwandertour T4+) im Berner Oberland führt von Wimmis (Brodhüsi) über den Simmenflue-Steig bis zur Verzweigung Heiti/Sunnighorn. Hier wählt man den linken Weg und folgt dem Hürlenengrat in Richtung Chrindli. Von dort geht es weiter zur Alp «Underes Heiti» und schliesslich auf dem Bergwanderweg hinunter nach Erlenbach. Durch die südliche Ausrichtung der Route kann es vor allem im Herbst noch angenehm warm sein. Im Frühling ist die Tour weniger geeignet, da es auf dem Simmenflue-Steig vermehrt zu Steinschlag kommen kann. Der Weg erfordert alpine Wandererfahrung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.
Wir möchten mitte Oktober 3-4 tage wandern gehen. Die Wanderungen sollen 3-5 Stunden dauern, keine Alpinwege sein und wir möchten in einem schönem Hotel nächtigen, wo es auch Einkaufsmöglichkeiten gibt. Welches Gebiet und allgängiger Routen können Sie empfehlen?
Marcel Hähni: Wählen Sie eine Destination wie zum Beispiel Grindelwald, Davos, Leukerbad oder Adelboden. Hier hat es viele schöne Hotels. Sie haben Einkaufsmöglichkeiten und eine riesen Auswahl an verschiedenen Wanderungen. Interessant ist auch die Region um Scuol im Unterengadin. In Scuol selber kann ich Ihnen den Höhenweg von der Bergstation Motta Naluns nach Ftan empfehlen. Von dort kann man zurück nach Scuol wandern oder die Rückreise mit dem Postauto machen. Wanderzeit rund 4 Stunden. Vorteil; es geht immer schön bergab.
Im Gebiet Zentralschweiz habe ich die meisten «typischen» Rundwanderungen mehrmals gemacht. Haben Sie vielleicht einen Geheimtipp für eine Rundwanderung? Gerne auch etwas anspruchsvollere Wanderungen!
Roger Oechslin: Sehr schön und aussichtsreich ist die Rundwanderung von Niederrickenbach zur Alp Bleiki und weiter über den Bleikigrat (Alpinwanderweg T4) zur Musenalp. Dort empfiehlt sich eine Rast mit hausgemachten Lebkuchen. Über die untere Musenalp und den Marchboden geht es zurück nach Niederrickenbach. Die Musenalp kann auch von der Alp Bleiki über einen Bergwanderweg erreicht werden. Wanderzeit ca. 3.5h für 7.7km mit ca. 720m Auf-/Abstieg.
Wir planen eine mehrtägige Wanderung (ca 3-5 Tage) im Kanton Thurgau/Zürich/Schaffhausen. Leider haben wir jetzt keine entsprechenden Vorschläge gefunden. Vielen Dank für Ihre Vorschläge.
Anita Rossel: In diesem Gebiet wären 3-5 Etappen zum Bespiel auf folgenden Fernwanderwegen möglich: Via Jacobi (Jakobsweg, nationale Route Nr. 4), z.B. von Rapperswil – Fischingen – Märstetten – nach Kreuzlingen/Konstanz (oder in Gegenrichtung). Infos zum Jakobsweg und Unterkünften unter https://camino-europe.eu/de/eu/switzerland/jakobswege-schweiz/ oder https://schweizmobil.ch/de/wanderland/route-4 Oder einige Etappen auf dem Thurgauer Rundwanderweg – ein gut ausgeschilderter Weg, der an sehr vielen kleinen Seen, Burgen und Schlössern vorbeiführt. Beide Fernwanderwege sind auch im Herbst gut begehbar und bieten diverse Unterkunfts- und Einkehrmöglichkeiten.
Gerne würde ich folgende Wanderung machen. Sie befindet sich im Alpsteingebiet mit dem Ausgangspunkt der Bergstation Gamplüt nähe Wildhaus. Nun hätte ich folgende Fragen: Ist diese Tour nächsten Samstag schneefrei? Da ein Teil des Weges im Moment nicht begehbar ist...sieht es aus, als gäbe es eine alternative. Stimmt das? Der Aufstieg ist ein blauer Wanderweg. Gibt es da Erfahrungsberichte, ob der Weg sehr rutschig ist oder einen guten Tritt hat? Es ist nicht gut ersichtlich, ob es am höchsten Punkt einen Ausblick gibt. Gibt es da bereits Erfahrungsberichte? Ich bin sehr interessiert an einer möglichen Alternative im Alpsteingebiet. Einer Rundwanderung mit reiner Wanderzeit von ca. 4 Stunden.
Valérie Chételat: Für die geplante Tour würde ich auf jeden Fall Informationen zu den aktuellen Verhältnissen von Fachpersonen vor Ort einholen. Hilfreich ist auch ein Blick auf die Webcams. Auf der Webcam der Bergstation Gamplüt ist ersichtlich, dass auf dem Schafberg momentan ein wenig Schnee liegt. Betreffend der Umleitung steht auf map.geo.admin.ch «Geänderte Streckenführung wegen Steinschlaggefahr». Da kannst du davon ausgehen, dass dies so ist. An deiner Stelle würde ich z.B. mit dem Hüttenwart der Zwinglipasshütte +41 71 565 36 21 telefonieren, um genauere Infos der Verhältnisse zu erhalten. Der kann dich ggf. auch an eine andere Person verweisen. Grundsätzlich schätze ich die Tour als sehr anspruchsvoll ein, auch wegen den steilen Auf- und Abstiegen. Gerade bei Nässe sind die Streckenabschnitte nur für erfahrene Alpinwanderer zu empfehlen. Als Alternative könntest du von der Teselalp zu Zwinglipasshütte rauf.
Ich habe mich mit Schwester und Hunden auf den Weg in Wäschchrut gemacht und dort nach der Quelle für gute Augen gesucht. Davon hat Marcel Hähni mal im Radio erzählt. Wir haben etliches Wässerli gefunden und immer einen Schluck probiert, ob es besagte Quelle war, weiss ich nicht. Jedenfalls sind wir dann weiter bergaufwärts Richtung Stelserberg gelaufen durch einen zauberhaften, nebligen Wald und haben haufenweise Steinpilze gefunden. Wahrscheinlich war doch ein Schluck Augenheilwasser dabei... Ich wurde mich sehr freuen, wenn ich eine genauere Beschreibung der Quelle bekommen könnte, denn ins Wäschchrut gehen wir wieder mal.
Marcel Hähni: Das freut mich. Die Wanderung durch das Wäschchrut ist sehr schön. Und; Sie haben die Quelle sicher entdeckt. Sie ist ganz hinten, wenn man bereits wieder hinauf Richtung Berggasthaus zum See wandert. In dem zauberhaften nebligen Wald mit den Steinpilzen, wie Sie selber schreiben. Die Quelle liegt rund 2 bis 3 Meter vom Wanderweg entfernt. Zur Hilfe: Erst müssen 7 kleine Bachläufe überquert werden. Viel Spass bei der nächsten Wanderung in Stels. Wandern Sie doch auch noch zum Stelserseeli. Vom Berggasthaus zum See in gut 15 Minuten erreichbar.
Ich wohne in Zürich und möchte gerne Ideen für Wanderungen im der Gegend Ich bin jung und ziemlich fit also kann es auch etwas anspruchsvoller sein.
Marcel Hähni: Zum Beispiel der Bachtel in der Region Hinwil/ Wald im Zürcher-Oberland. Die Wanderung zum Bachtel mit seinem Aussichtsturm startet man am Bahnhof Hinwil. Durch das Wildbachtobel geht es Richtung Wernetshausen/ Bachtel. Vom Bachtel gibt es für den Rückweg zwei Möglichkeiten. Nach Gibswil oder nach Wald und von dort dann mit der Bahn zurück nach Hinwil. Beim Abstieg Wegweiser zum Bachtelspalt beachten. Das Naturphänomen entstand beim Hochwasser im August 1939, wo durch das Absacken von ganzen Geländepartien ein grosser Spalt in einem Felsen entstand. 12 km-Wanderzeit 4 h- Auf-/Abstieg 550 m..
Bin 72-jährig, nicht besonders fit und würde trotzdem gerne schöne Wanderungen unternehmen; schaffe maximal eine Stunde am Stück und brauche dann einen Zwischenhalt von 1-2 Stunden mit Verpflegungsmöglichkeit, da ich keinen Rucksack tragen kann. Vielen Dank für einen Vorschlag in Jura, Westschweiz oder Berner Oberland.
Anita Rossel: Das Schöne liegt oft vor der Haustüre. Gerade zum Einsteigen sind einfache Touren/Spaziergänge um die Wohngemeinde sehr empfehlenswert. Sehr schöne, einfache Wanderungen (Schwierigkeit T1, wenig Höhenmeter, auf guten Wegen) finden sich oft entlang von Bächen/Flüssen oder an Seen. Für Wanderungen im Bereich T1 auf eher festen Wegen und mit nicht allzu grossen Steigungen sind die hindernisfreien Wanderwege sehr gut geeignet (gekennzeichnet mit einem Rollstuhl Symbol). Zu diesen Wegen liegen sehr gute Beschreibungen vor inklusive Anstiege, Wegebeschaffenheit und Sehenswürdigkeiten am Weg sowie Toiletten. Sie führen oft durch Dörfer, weshalb eine Pause in einem Restaurant/Beizli oder eine Abkürzung der Route mit ÖV gut möglich ist. z.B. der Schönriederweg von Saanenmöser zum Chaletdorf Schönried beträgt 3 KM und ist fast flach (20 HM Aufstieg, 50 HM Abstieg). Schönried lädt zum Verweilen in einem Restaurant ein. Beide Orte sind ab Zweisimmen mit der SBB gut erreichbar. In der Westschweiz ist beim aktuellen Wetter sicher eine Wanderung an der Montreux Riviera einladend, z.B. von Montreux nach Villeneuve (6 KM, das sind dann gemütlich 1.5-2 Stunden Wanderzeit), unterwegs bieten aber unzählige Restaurants Einkehrmöglichkeiten oder in Veytaux-Chillon kann die Reise mit SBB abgekürzt werden oder ab Château-de-Chillon mit dem Schiff und die Besichtigung des Schlosses ist sicherlich auch ein Highlight.
Wir planen am Sa, 28. September eine Herbstwanderung zu machen. Ich wohne in Bern, mein Bekannter wohnt in Chur. Wo findet sich da eine spannende Wanderung, die wir beide in nützlicher Zeitspanne erreichen können? Schwierigkeitsgrad T2–T4.
Valérie Chételat: Baden wäre für beide etwa gleich weit entfernt. Die Wanderung über die Lägeren von Baden nach Regensberg entspricht dem Attribut «spannend». Eine abwechslungsreiche Gratwanderung, die Trittsicherheit voraussetzt, da es schmale, ausgesetzte Passagen hat. Die Wanderung dauert ca 3.5 Stunden, 600 hm Aufstieg und 400 hm Abstieg. Botanikinteressierten bietet diese Wanderung aufgrund der südlichen Orientierung eine grosse Vielfalt.
Wir suchen noch eine Idee für eine Wanderung im Appenzell Ausserrhoden. Wir sind nicht so geübte Wanderer und mit dem ÖV unterwegs. Haben Sie einen Tipp für eine ca. 3 h Wanderung, welche mit dem ÖV gut erreichbar wäre?
Roger Oechslin: Wanderung: Hundwil – Hundwiler Höhi – Befang – Urnäsch Eine einfache und schöne Wanderung in Appenzell Ausserrhoden, ideal für weniger geübte Wanderer und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Route Start: In Hundwil (Bushaltestelle Hundwil, Dorf). Aufstieg: Von Hundwil auf die Hundwiler Höhi (knapp 2 Stunden). Schöne Aussicht und Einkehrmöglichkeit. Abstieg: Über die Gigershöhi nach Befang (ca. 1 Std.). Varianten: 1. Von Befang zur Haltestelle Zuckersmühle (ca. 5 Minuten) und weiter mit dem Zug. 2. Weiter nach Urnäsch (ca. 30 Minuten), wo gute ÖV-Verbindungen bestehen. Dauer: Ca. 3 bis 3.5 Stunden, je nach Variante.
Empfehlen Sie einem durchschnittlichen Wanderer die Besteigung des Gitschen UR?
Anita Rossel: Bei der Route auf den Gitschen UR, 2513 MüM, handelt es sich um eine sehr anspruchsvolle Alpintour, welche nicht für durchschnittliche Wanderer geeignet ist. Die Zustiege ab Gietisflue oder Musenalp haben eine Schwierigkeit T5 (blau weisser Weg). Blau Weisse Wege erfordern eine sehr gute Kondition und Technik, sehr gutes Orientierungsvermögen im anspruchsvollen Gelände, absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, eine Top (Berg-) Ausrüstung und viel Erfahrung. Blau Weisse Wege sind nicht durchgängig markiert. T5 Wege sind oft weglos und beinhalten viele heikle Passagen die nicht gesichert sind, auch einzelne Kletterstellen, sie sind exponiert und es besteht Ausrutsch- und Absturzgefahr. Gute Alpinerfahrung im hochalpinen Gelände sowie elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Seil sind bei T5 Wegen erforderlich.
Wir fahren nächste Woche nach Zernez. Haben sie Wandervorschläge in dieser Umgebung?
Marcel Hähni: Eine sehr schöne aber anspruchsvolle Wanderung führt ab Zernez zu der Macun-Seenplatte, ein Teil des Nationalparks. Route: Zernez – Lavin- Länge: 20 km, Wanderzeit: 7.5 h, Auf-/Abstieg: 1500m/1500m. Das Highlight der Wanderung, die Aussicht vom Munt Baselgia auf die 23 kleinen verstreuten Seen, hat mir Tränen der Freude in die Augen getrieben. Wer Höhenmeter und Zeit einsparen will, dem empfehle ich, von Zernez aus den privat betriebenen Macun-Shuttle, hinauf nach Plan Sech auf 2200 m ü. M., zu reservieren. Hier habe ich die Wanderung ausführlich beschrieben.
Als Leitung Freiwilligenorganisation plane ich eine Wanderung für mein Team. Die Mitglieder sind zwischen 50 und 80 Jahre alt, meist kommen etwa 20-25 Personen. Die Route sollte abwechslungsreich, nicht zu schwierig und auch nicht zu bekannt sein, denn die «bekannten» Wege in der Umgebung kennt ja jede:r. Man sollte zum Ausgangspunkt auch gut mit ÖV ab Uster ankommen können, mit etwa oder maximal 30 min Anfahrtsweg dh die Wanderung sollte eigentlich an einem Bahnhof starten und in einem näheren Umkreis (Radius von 20 km) von Uster sein. Zum Schluss suchen wir dann noch ein Café, wo wir alle zusammen reinpassen, möglichst ohne vorher reserviert zu haben, wenn das bei einer Gruppe überhaupt geht. Oder aber es endet an einem Grillplatz/Hütte (kostenfrei), wo man sich hinsetzen kann und jede:r bringt selbst Verpflegung für sich mit. Zu guter Letzt wünschen wir uns dann noch Sonnenschein, oder, wir sind bescheiden, keinen Regen. Die Wanderung findet statt am Samstag, 19.10.2024.
Roger Oechslin: Von Uster fährt die S5 direkt nach Pfäffikon SZ. Von dort führt ein Wanderweg in südlicher Richtung über den Luegeten zur Nüweid auf 820m. Bei der Verzweigung kann man entweder rechts abbiegen und einen Abstecher zum Etzelpass ins Gasthaus St. Meinrad machen oder gleich links weiter nach Lachen wandern. In Lachen gibt es einige Restaurants (z.B. eine grosse Gartenwirtschaft beim Flugplatz Wangen-Lachen). Länge: 12,5 km Aufstieg: 615m/606m (ohne Etzelpass ca. 100m weniger) Wanderzeit ca. 4h
Vorschlag für eine Wanderung Senioren, im Herbst, T1 , nicht mehr als 9 km und 300 hm , erreichbar mit ÖV , mit möglichst kurzer Anreise ab Wädenswil.
Marcel Hähni: Ich kann Ihnen eine Wanderung zum Lützelsee bei Hombrechtikon im Zürcher Oberland empfehlen. Anreise mit dem ÖV ab Bahnhof Bubikon mit dem Bus 880 Richtung Stäfa bis Hombrechtikon Post. Dann zum See. Rundwanderung 2 bis 2,5 Stunden.
Dieses Wochenende verbringen wir zwei Tage in Curaglia. Das erste Mal soll es eine kleine Wanderung mit unserem Sohn (2 Monate) geben. Habt ihr Tipps? Wir haben einen geländetauglichen Wagen und sind gut auf den Beinen.
Valérie Chételat: Der «Senda dils Senns Val Plattas», Wanderweg der Sinne ist ein ca. 2,5-stündiger Rundweg ab Curaglia in die Val Plattas. Der Höhenunterschied beträgt ca. 400 Meter. Unterwegs gibt es Anleitungen für das bewusste Einsetzen der Sinne in der Natur.
Wandern mit Hunden mit Blick auf die Berge. Anfahrt mit Auto und möglichst ohne Bergbahnen. Wir sind neu in der Schweiz Mittelschwer und 2- 4 Stunden am liebsten als Rundweg.
Marcel Hähni: Wenn Sie aus der Region St. Gallen, Zürich, Zug oder Rapperswil-Jona sind, kann ich Ihnen Amden oder das Toggenburg mit Unterwasser empfehlen. Hier haben Sie die die Churfirsten oder dann die Glarner Alpen im Blickfeld und es gibt tolle Wanderungen. In Amden zum Beispiel zur Vorder Höhi oder im Toggenburg zum Gräppelensee. Aus Zug ist auch das Urnerland sehr interessant.
Eine gemütliche Wanderung mit nicht allzu grossen Steigungen im Jura t1/t2 bis zu 3 Stunden das wär toll! Am Doubs entlang bin ich schon gewandert. Das wär toll.
Anita Rossel: Auf dem Jura-Höhenweg (nationale Route Nr. 5) hat es sehr schöne Etappen, die auf schweizmobil.ch sehr gut beschrieben sind. Diese können mit diversen Ausgangs-/Endpunkten oder ÖV abgekürzt werden. Auf dem Weissenstein oder um den Chasseral lassen sich sehr schöne Touren begehen. z.B. eine aussichtsreiche Rundwanderung vom Bamberg über die Röti auf den Weissenstein (Route Nr. 502). Distanz: 8 KM, Auf-/Abstieg 440 HM, ca. 3 Stunden. Auch um Les Prés-d'Orvin (auf rund 1'000 MüM, mit ÖV erreichbar), gibt es schöne, einfache Wanderungen mit einigen Beizli am Weg. Ein Leckerbissen im Frühling, wenn die Narzissen blühen! Für Wanderungen im Bereich T1 auf eher festen Wegen und mit nicht allzu grossen Steigungen sind die Pro Cap Wege bzw. hindernisfreie Wanderwege sehr gut geeignet (gekennzeichnet mit einem Rollstuhl Symbol). Zu diesen Wegen liegen sehr gute Beschreibungen vor inklusive Anstiege, Wegebeschaffenheit und Sehenswürdigkeiten am Weg sowie Toiletten. 2 Beispiele im Jura; Parcours de St-Ursanne, Weg Nr. 464, eine Route um das charmante Städtchen St-Ursanne am Fluss Duos, mit 110 Höhenmetern und 9 KM Distanz oder Nr. 465; Parcours de Saignelégier mit 170 Höhenmetern auf 11 Km mit Ausblick über die weitläufigen Juraweiden durch das Heimatgebiet der Freiberger Pferde.
Was ist eine gute Informationsquelle, um herauszufinden, ob ein Wanderweg noch sicher begehbar ist?
Anita Rossel: Aktuell (bereits Schnee, einige Naturereignisse und gesperrte Wege) ist das eine gute Frage! Eine seriöse Tourenplanung und Vorbereitung ist sehr wichtig. Auf diversen Apps sieht man, wenn ein Wanderweg gesperrt ist z.B. aufgrund eines Murgangs / Steinschlag oder wegen Unterhaltsarbeiten (z.B. auf Schweizmobil, Swisstopo (map.geo.admin.ch) – dies vor allem bei längeren Sperrungen (leider sind nicht alle Ereignisse zeitnah ersichtlich). Oftmals sind auch Umleitungen ersichtlich. Für aktuelle Zustandsmeldungen und (wetterbedingte) Sperrungen sucht man im Internet am besten bei der entsprechenden Tourismusseite oder Bergbahn (Wandern / Wanderwege, Zustandsmeldung oder offen/geschlossen) oder holt sich dort zusätzliche Auskünfte. Bei einem Zustieg zu einer Hütte oder Berghaus geben einem die Mitarbeitenden auch gerne Auskunft. Unbedingt sollte auch das Wetter / die Temperaturen der vergangen Tage berücksichtigt werden, die Höhenlage der Wanderung lässt so Rückschlüsse auf Schnee oder Eis zu. Webcams geben auch sehr wertvolle Einblicke. Es lohnt sich, immer unterschiedliche Quellen zu konsultieren. Sollte man unterwegs von einem «unsicheren Weg» überrascht werden, lieber umdrehen.