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Mikroabenteuer Magisches Erlebnis – baden im kalten See

Raus aus der Komfortzone: SRF 1 Outdoor-Reporter Marcel Hähni lässt sich auf ein Mikroabenteuer ein. Ab zum Winterbaden.

Das kleine aber feine Abenteuer ist im Winter am schönsten und lässt sich im besten Fall praktisch vor der Haustüre realisieren.

Marcel Hähni

SRF 1 Outdoor-Reporter

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Marcel Hähni, Jahrgang 1970, ist Redaktor und Produzent bei Radio SRF 1 und ausgebildeter Wander- und Schneeschuh-Wanderleiter. Regelmässig berichtet er auf srf1.ch und am Radio über seine neusten Abenteuer und verrät Tipps und Tricks für die Outdoorwelt.

«Warum tust du dir das nur an?» Das war auch meine Frage, als ich die Einladung von Jeannette Stangiers-Bors (56) zum Schwimmen im winterlich kalten Pfäffikersee im Zürcher-Oberland angenommen habe. Spontan, neugierig, auf eine Reportage aus, das ist meine Intension der Zusage. Ich habe es nicht bereut.

Den Pfäffikersee kenne ich durch diverse Ausflüge in wärmeren Jahreszeiten. Den rund zehn Kilometer langen Rundweg um den See kann man aber zu jeder Jahreszeit und jedem Wetter unter die Füsse nehmen. Er besticht durch eine schöne Moorlandschaft und einem wunderbaren Blick in die Glarner Alpen mit dem 2904 m hohen «Vrenelisgärtli».

Die niedrigsten Temperaturen des Pfäffikersee liegen zwischen drei und fünf Grad.
Autor: Jeannette Stangier-Bors Vice-Weltmeisterin im Eisschwimmen

Das erste Winterbad wird mir durch die Unterstützung von Jeannette Stangier-Bors leicht gemacht. Die Schwimmlehrerin aus Uster und Vize-Weltmeisterin im Eisschwimmen, die sich gern in frostigen Bergseen treiben lässt, hat mir per WhatsApp alle nötigen Informationen und eine Packliste gesendet.

Mitnehmen muss ich warme Kleider, eine Badekappe, etwas Leichtes zum Essen und etwas Warmes zum Trinken. Zudem Neopren-Füsslinge, weil die Füsse am längsten im kalten Wasser sind. Wir springen nicht ins Wasser, sondern gehen langsam hinein.

Im Wasser bleiben wir höchstens so lange, wie die Zahl, die das Thermometer anzeigt. Bei 6 Grad Celsius also nicht länger als 6 Minuten. Nach dem Ausstieg sollte man nicht direkt unter die warme Dusche, sondern den Körper langsam erwärmen lassen. Nicht in das kalte Wasser steigen sollte, wer Herzprobleme hat.

Auf die Wassertemperatur, die mich erwartet, bin ich gespannt. «Die niedrigsten Temperaturen des Pfäffikersee liegen zwischen drei und fünf Grad», sagt Jeannette Stangier-Bors. Ich habe Glück. Das Thermometer bleibt bei 14.5 Grad stehen. Für das erste Mal schon fast optimal.

Die Kälte geniessen

Nach meiner Premiere im kalten Wasser bin ich noch kein richtiger Eisschwimmer. Dazu müsste ich eine Eismeile (1,6 Kilometer) bei einer Temperatur unter fünf Grad schwimmen. Gemessen mit drei Thermometern in einem gewissen Abstand. Das verschiebe ich auf einen späteren Zeitpunkt, denn ich will noch vom Pfäffiker- zum Greifensee zur Sauna am Wasser wandern.

Gemächlich laufe ich von Seegräben hinunter ins Aathal, dann wieder hinauf über Sack, Sulzbach nach Riedikon. Von hier geht es dem See entlang nach Niederuster zum Standbad, wo sich die Sauna von Michaela und Mario befindet. Auf mich wartet der Saunagang in einem von drei grossen Fässern direkt am See.

Sauna am See

Nach dem Besuch der Sauna und dem anschliessenden Tee in einer der beiden mongolischen Jurten, die in der Schweiz produziert worden sind, schliesse ich mein Mikroabenteuer beim Bahnhof Uster ab. Mit dem ÖV kann man von hier in alle Richtungen nach Hause fahren. Durch das Adrenalin des Winterschwimmens und die Wärme der Sauna bin ich geschafft und schlafe ich im Zug sofort ein.

Schwitzhütte statt Sauna

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Blachen über ein Weidengerüst gibt eine Schwitzhütte.
Legende: Schwitzhütte im Eigenbau Das Gerüst der Schwitzhütte wird mit Decken oder auch Blachen zugedeckt. SRF/Didi Robisoyer/Marcel Hähni

Die Schwitzhütte kommt aus der Tradition des nordamerikanischen Lakota-Volkes.

Eine Schwitzhütte besteht aus einem Gerüst aus Weiden oder biegsamen Haselnussästen, manchmal auch aus Tannästen und Rinde, das mit Tüchern und Decken abgedeckt wird, damit es im Inneren dunkel ist.

In der Mitte der Hütte hebt man eine Mulde aus. Dort werden sehr heisse Steine platziert, die vorher mehrere Stunden lang in einem Feuer glühend heiss gemacht wurden.

Wird Wasser über die Steine gegossen, entstehen hohe Feuchtigkeit und Hitze – die Hütte wird zur Sauna. Eine Schwitzhütte kann jeder mit etwas handwerklichem Geschick selber bauen.

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Zwei Wanderer laufen den Berg hoch. Im Vordergrund ist eine weiss-rot-weisse Wanderwegmarkierung auf einem Stein.
Legende: Wanderrouten und Ausflugstipps für jeden Geschmack Ob leicht oder anspruchsvoll – hier werden alle fündig. Keystone/Alessanro della Bella

Hier geht es zu den tollsten Ausflugstipps und den schönsten Wanderungen von SRF-1-Outdoor-Reporter Marcel Hähni. Fündig werden auch Ferienhungrige mit Outdoor-Ambitionen in der Schweiz.

Radio SRF 1, «Morgensendung», 29.1.2025, 08:40 Uhr

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