Die Prämisse ist einfach: Innert 30 bis 60 Sekunden Videolaufzeit wird mit wenigen Zutaten etwas auf den Teller gezaubert, was bei der betrachtenden Person die Speicheldrüsen anregt und den Daumen auf den Like-Button springen lässt.
«Damit etwas im Foodbereich viral geht, muss das Video in den ersten ein bis zwei Sekunden Aufmerksamkeit generieren», erklärt Gen-Z-Experte Yannick Blättler.
Blättler weiss, wie ein Food-Inhalt aufbereitet sein muss, damit er erfolgreich wird: Der Inhalt müsse optisches Neuland sein, und es sollten Leute dahinterstehen, die etwas zu sagen haben.
Ein Inhalt wird erfolgreich durch die Bestätigung der Community.
«Ein Inhalt wird erfolgreich durch die Bestätigung der Community», so Blättler. Und solche Trends müssen authentisch wirken. Blättler sagt auch, dass Menschen, die solche Videos konsumieren, einen guten Radar dafür hätten, ob der Inhalt nur Aufmerksamkeit erzeugen möchte oder etwas hergibt.
Um zu prüfen, ob virale Rezepte und Food-Trends erfüllen, was sie versprechen, oder nur «Clickbait» sind, haben wir vier Rezepte ausprobiert.
1. «Chopped Sandwich»
Hier wird weder das Rad noch das Sandwich komplett neu erfunden. Trotzdem hat es dieses Rezept geschafft, viral zu gehen.
Im Gegensatz zum altbekannten Schichtverfahren legt man alle Zutaten (ausser das Brot) auf ein grosses Schneidebrett und hackt alles in mundgerechte Stücke. Dann gibt man die Masse auf ein Brot.
Fazit: Alle Geschmacksprofile spürt man mit jedem Biss. Nicht unbedingt ein Sandwich für den Alltag, aber als Abwechslung sehr zu empfehlen.
2. Blätterteig-Tartes: in umgekehrter Reihenfolge
Blätterteig-Tartes sind nichts Neues. Die Idee, auch salzige Blätterteig-Tartes wie eine Tarte Tatin aufzubauen, ist vielen Menschen vermutlich nicht sehr geläufig.
Statt den Blätterteig mit Zutaten zu belegen, werden die Zutaten auf das Backblech geschichtet und dann mit dem Blätterteig belegt.
Und so wird es gemacht
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Bild 1 von 3. Schallotten mit Camembert und Spargel mit Pesto:. 1. Aceto-Balsamico-Creme mit Olivenöl auf ein Backblech träufeln, leicht salzen. Dann die geschnittenen Schalotten darauf verteilen. Dann einige Scheiben Camembert darauflegen. 2. Den bereits 3-5 Minuten gebratenen und gesalzenen Spargel ebenfalls mit Aceto-Creme und Olivenöl auf das Blech legen. Dann etwas grünen Pesto darauf verteilen. Bildquelle: SRF / Max Fischer.
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Bild 2 von 3. 3. Den Blätterteig mit einem Pizzaroller oder scharfen Messer in Stücke schneiden, die genug gross sind, um die Zutaten auf dem Blech grosszügig zu überdecken. 4. Mit einer Gabel die Seiten des Blätterteigs leicht eindrücken. 5. Mit einem verquirltem Ei bestreichen. Bildquelle: SRF / Max Fischer.
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Bild 3 von 3. 6. Im Backofen bei 200-220 Grad Celsius circa 15-20 Minuten backen. 7. Zusammen mit einem Rucola-Salat mit einer einfachen Vinaigrette servieren. Bildquelle: SRF / Max Fischer.
Fazit: Der Blätterteig wird luftiger und kann rundum eine schöne Farbe annehmen. Eine solide Idee, die ausserdem bei salzigen und süssen Speisen viel Raum für Kreativität lässt.
3. «Essiggürkli»-Fries?
Nein, diese Fries bestehen nicht aus Essiggurken, sondern aus handelsüblichen Kartoffeln. In diesem Fall mehligkochenden.
Während vier bis sechs Tagen werden diese bei Zimmertemperatur in einem grossen Glasbehälter, ähnlich wie Essiggurken, fermentiert.
Fazit: Wenn man sich den Aufwand für Pommes-Frites machen will und bereit ist, die eigene Küche für kurze Zeit – zumindest olfaktorisch – zum Fast-Food-Restaurant zu machen, dann sollte man dies planen und die Kartoffeln mindestens vier Tage fermentieren lassen. Das Resultat zahlt sich aus und macht den Geruch in der Wohnung ertragbarer.
4. «Smashed» Croissants – ein Sakrileg?
Croissants werden von Bäckereien in aufwendiger Handarbeit hergestellt. Daher wirkt es bei erstmaliger Betrachtung möglicherweise auch unsinnig, dieses sowieso schon fast perfekte Produkt wieder zu «zerstören».
Kein Sakrileg, nur gut belegt
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Bild 1 von 3. Graved Lachs und Schinken mit Büffelmozarella ... ... sind nur zwei der abertausenden Varianten, wie man «smashed» Croissants zubereiten kann. Bildquelle: SRF / Max Fischer.
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Bild 2 von 3. Schinken und Büffelmozarella. 1. Mozarrella zerrupfen und salzen und auf das Croissant legen. 2. Schinken auch zerkleinern und beigeben. 3. Einige Blätter Peterli beigeben. 4. Pfeffer und Aceto-Balsamico-Creme als Topping. Bildquelle: SRF / Max Fischer.
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Bild 3 von 3. Graved Lachhs mit Meerrettich-Frischkäse und Gurken. 1. Meerrettich-Frischkäse auf dem Croissant verstreichen. 2. Den Lachs schichten. 3. Gurken in dünne scheiben schneiden, evtl. halbieren und auf den Lachs legen. 4. Etwas frischen Dill zerzupfen und als Topping darauflegen. Bildquelle: SRF / Max Fischer.
Hinter dem Food-Trend verbirgt sich die Idee, dass man «Gipfeli» flachdrückt und entweder wie ein Canapé belegt oder ein Sandwich daraus macht.
Fazit: Es ist zu schön (und fettig), um wahr zu sein. Es schmeckt sensationell, ist aber keine leichte Kost. Wer beim nächsten Brunch beeindrucken will, serviert seine Gipfeli so.