E-Zigaretten sind auf dem Vormarsch: Seit 2020 sind in der Schweiz Einweg-E-Zigaretten, sogenannte «Vapes» oder «Puff Bars», erhältlich. Sie sprechen vor allem junge Menschen an. Aber sie machen schnell abhängig und landen nach dem Gebrauch häufig im Abfall.
Die Umwelt-Problematik: Einweg-E-Zigaretten bestehen im Wesentlichen aus einem Mundstück, einem Plastik- oder Metallgehäuse, einem Tank für die Flüssigkeit und einer Batterie. Die Geräte gehören also eigentlich nach dem Gebrauch in den Elektro-Müll. Jedoch werden nur maximal 10-20 Prozent zu den Händlern zurückgebracht oder fachgerecht entsorgt. Der grösste Teil landet im Abfall. Oft werden Vapes aber auch achtlos weggeworfen und landen am Strassenrand, in Flüssen oder Seen und verschmutzen die Umwelt.
Das Problem mit dem Jugendschutz: Einweg-E-Zigaretten kommen oft in knalligen Farben daher, häufig mit fruchtig-süsslichem Geschmack und sind vor allem bei jungen Menschen sehr beliebt. Die Tabakindustrie muss sich von unterschiedlichen Präventionsstellen den Vorwurf gefallen lassen, damit gezielt junge Menschen anzusprechen, welche dann rasch in eine Nikotinabhängigkeit geraten. Zwar gilt seit Sommer 2024 ein Verkaufsverbot von E-Zigaretten an unter 18-Jährige. Gemäss Lungenliga Schweiz, hat der Anteil der «vapenden» Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren in den vergangenen zwei Jahren jedoch um zehn Prozent zugenommen.
Jetzt preschen die Kantone vor: Eine Motion von Christophe Clivaz (Nationalrat Grüne Kanton Waadt) vom März 2023 fordert ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten. Der Nationalrat hat die Motion im Juni 2024 angenommen. Das Geschäft geht nun in den Ständerat. Einigen Kantonen dauert das zu lang. So haben die Parlamente in den Kantonen Jura, Wallis und Bern bereits ein Verbot von Vapes beschlossen. Ähnliche Vorstösse gibt es auch in den Kantonen Basel-Stadt, Tessin, Solothurn, Schaffhausen, Genf und Waadt. Eine Motion im Kanton Baselland wurde im Parlament kürzlich knapp abgelehnt. Ob und wann genau die Vapes aus den Verkaufsregalen in einzelnen Kantonen verschwinden, ist offen. Denn ein kantonales Verkaufsverbot verstosse gemäss Experten gegen Bundesrecht.
Das sagen die Gegner des Verbots: Widerstand gegen ein Verkaufsverbot gab es in den kantonalen Parlamenten oft von bürgerlicher Seite. Vapes könnten problemlos im Nachbarkanton oder im Internet gekauft werden, das Nachsehen hätte das lokale Gewerbe. Mit dem Verkaufsverbot an unter 18-Jährige sei der Jugendschutz gewährleistet. Und in Bezug auf die Umweltbelastung durch unsachgemässe Entsorgung der Wegwerf-E-Zigaretten plädieren die Gegner eines Verbots für mehr Eigenverantwortung.
Macht ein kantonales oder nationales Verbot von Einweg-E-Zigaretten Sinn? Diskutieren Sie mit in den Kommentaren.