Vier kleine Naturweiher im Zürcher Weinland bilden zusammen den Husemersee. Dieser liegt im Dreieck Schaffhausen, St. Gallen und Winterthur. Empfehlenswert ist die Naturperle für einen Badeausflug mit der ganzen Familie. Der Wandertipp für den Monat Juli von SRF 1 Outdoor-Reporter Marcel Hähni.
Die Gegend an der Thur kenne ich vom Velofahren. Zusammen mit meinem Kollegen, der in Kleinandelfingen wohnt, habe ich hier jahrelang immer am 2. Januar die Velosaison eröffnet. Als natürlicher Adrenalinkick, lange bevor der Hype um das Eisbaden eingesetzt hat. Dabei ist mir damals in der Kälte immer wieder das Wanderwegschild zum Husemersee aufgefallen.
Die Wanderung zum Husemersee habe ich lange aufgeschoben. Schade, wie ich jetzt finde. Denn der Husemersee ist eine idyllische Natur-Oase, versteckt im Wald. Ein Tipp für einen geplanten Familien-Badeausflug oder für einen spontanen Sprung ins Wasser.
Hier habe ich jahrelang immer am 2. Januar die Velosaison eröffnet. Lange bevor der Gesundheitshype um das Eisbaden eingesetzt hat.
Am Westende des grössten der vier Weiher befindet sich eine Liegewiese, ein Badesteg und Feuerstellen. Nur hier und in diesem Teil des Sees darf gebadet werden. Luftmatratzen, Gummiboote, grosse Schwimmringe sind verboten. Hunde dürfen nicht ins Wasser. Wenige Meter oberhalb neben dem Veloparkplatz steht auch ein WC. Es gibt weder ein Restaurant noch einen Kiosk beim See. Das Picknick muss man also selber mitbringen.
Der Ausflug zum Husemersee ist sehr gut mit dem öffentlichen Verkehr und Kinderwagen zu machen. Gestartet wird die Wanderung beim Bahnhof Andelfingen. Hier wandern wir durch das alte Städtchen mit seinen Riegelhäusern hinunter zur alten Thurbrücke und überqueren die Thur.
Nun geht es am Uferweg die Thur hinauf bis zum Weiler Hausen mit dem Bachtobel. Familien mit Kinderwagen nehmen den direkten Weg zum Husemersee. Die anderen verlassen hier den Uferweg an der Thur. Über das offene Feld und dem Rebberg bei Ossingen gelangen wir in knapp 2 Stunden zum Husemersee. Nach dem Bad im See sind wir in einer halben Stunde am Bahnhof Ossingen.
Vom Bodenseegletscher zum Natursee
Als sich die Gletscher aus dem Mittelland zurückgezogen hatten, verhinderte die übriggebliebene Toteismasse, dass sich die gebildeten Mulden mit Schotter füllten. Später füllten sich diese kleinen und grossen Mulden mit Wasser. Wie in vielen anderen Regionen im Mittelland entstand hier im Zürcher Weinland eine einzigartige Seelandschaft.
Abstecher ins Schlossgut Andelfingen
Am Ausgangspunkt der Wanderung in Andelfingen befindet sich auch das ehemalige Landvogteischloss mit seinem hübschen Landschaftspark. Hier findet man auf verschlungenen Wegen Pflanzen, Pavillons, eine Promenade und eine Rebenlaube. Und vor allem grosse, markante Bäume. Richtig grosse Bäume! Eine von Menschenhand geschaffene Parklandschaft. Ein Besuch lohnt sich.
Ich war hier schon Trauzeuge meines am Anfang erwähnten Velokollegen und etwas ausserhalb in der Feuerwehr-Rekrutenschule. Aber am besten gefallen hat mir von all dem die Landschaft rund um den Husemersee.