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Darum gibt es in der Schweiz im Moment so viele Badeunfälle
Aus SRF 4 News aktuell vom 20.06.2022. Bild: Keystone
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Ertrinkungsgefahr für Kinder Kinder müssen beim Baden lückenlos überwacht werden

Kinder entwickeln erst im Alter von ca. 10 Jahren ein Bewusstsein für Gefahren. Dass sie ertrinken oder im tiefen Wasser nicht schwimmen können, ist ihnen nicht bekannt. Gleichzeitig werden sie von Wasser, das in der Sonne glitzert, magisch angezogen. Deshalb tut eine seriöse Aufsicht not.

«Aufsicht, Aufsicht, Aufsicht», das ist das einzige Mittel, um Badeunfälle bei Kindern zu verhindern. Aber was heisst «eine seriöse Aufsicht» genau? Es behinhalte:

  1. Sich in Griffnähe vom Kind aufhalten
  2. Jederzeit darauf achten, was geschieht
  3. Keine Ablenkung durch Smartphones oder ein Gespräch
  4. Mit dem Rücken zum offenen Wasser stehen und das Kind vor sich haben

So rät es Reto Abächerli, Geschäftsführer der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG. Ein unbeabsichtigter Taucher mit Schrecksekunde sei auch nicht weiter schlimm, weil man so sofort eingreifen kann.

Sechs Baderegeln der SLRG

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  1. Kinder nur begleitet ans Wasser lassen! Kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.
  2. Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser, oder mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.
  3. Nie überhitzt ins Wasser springen! Der Körper braucht Anpassungszeit.
  4. Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen! Unbekanntes kann Gefahren bergen.
  5. Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser! Sie bieten keine Sicherheit.
  6. Lange Strecken nie alleine schwimmen! Auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.

Grosse Ertrinkungsgefahr bei Kindern wird nicht immer wahrgenommen

Laut Reto Abächerli kommt es regelmässig vor, dass sich Eltern der Gefahren für Kinder am und im Wasser zu wenig bewusst sind. Das erlebt auch Bademeister Steve Radam von der Badi Suhr (AG).

Wir müssen relativ oft kleine Kinder, die sich alleine am oder im Wasser aufhalten, ihren Eltern zurückbringen.
Autor: Steve Radam Bademeister Badi Suhr (AG)

Er beobachte regelmässig, dass Mütter und Väter ihre Sprösslinge alleine in der Badi ums Wasser herum springen liessen. «Wir müssen relativ oft kleine Kinder, die sich alleine am oder im Wasser aufhalten, ihren Eltern zurückbringen. Manchmal ist es auch so, dass Eltern der Meinung sind, es sei die Aufgabe des Bademeisters, ihre kleinen Kinder zu beaufsichtigen», so der Bademeister.

Eine Bademeisterin weist ein kleines Kind aus dem Bad.
Legende: Kleine Kinder, die nicht schwimmen können, haben alleine, auch mit Schwimmhilfen nichts im Wasser zu suchen. Keystone / Walter Bieri

Ertrinken läuft fatal ab: Fällt ein kleines Kind ins Wasser, dann blockiert der Schock oft seinen Körper. Auch der Kehlkopf ist in diesem Moment wie gelähmt. So kann es weder schreien, noch mit den Armen rudern und es geht lautlos unter.

Dies unterscheidet sich nicht vom Ertrinken einer erwachsenen Person. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass der Kopf eines kleinen Kindes relativ schwer ist und es für sie dadurch praktisch unmöglich ist, den Kopf über Wasser zu halten.

Berichterstattung SRF 3, Donnerstag, 14. Juli 2022

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