«Aufsicht, Aufsicht, Aufsicht», das ist das einzige Mittel, um Badeunfälle bei Kindern zu verhindern. Aber was heisst «eine seriöse Aufsicht» genau? Es behinhalte:
- Sich in Griffnähe vom Kind aufhalten
- Jederzeit darauf achten, was geschieht
- Keine Ablenkung durch Smartphones oder ein Gespräch
- Mit dem Rücken zum offenen Wasser stehen und das Kind vor sich haben
So rät es Reto Abächerli, Geschäftsführer der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG. Ein unbeabsichtigter Taucher mit Schrecksekunde sei auch nicht weiter schlimm, weil man so sofort eingreifen kann.
Grosse Ertrinkungsgefahr bei Kindern wird nicht immer wahrgenommen
Laut Reto Abächerli kommt es regelmässig vor, dass sich Eltern der Gefahren für Kinder am und im Wasser zu wenig bewusst sind. Das erlebt auch Bademeister Steve Radam von der Badi Suhr (AG).
Wir müssen relativ oft kleine Kinder, die sich alleine am oder im Wasser aufhalten, ihren Eltern zurückbringen.
Er beobachte regelmässig, dass Mütter und Väter ihre Sprösslinge alleine in der Badi ums Wasser herum springen liessen. «Wir müssen relativ oft kleine Kinder, die sich alleine am oder im Wasser aufhalten, ihren Eltern zurückbringen. Manchmal ist es auch so, dass Eltern der Meinung sind, es sei die Aufgabe des Bademeisters, ihre kleinen Kinder zu beaufsichtigen», so der Bademeister.
Ertrinken läuft fatal ab: Fällt ein kleines Kind ins Wasser, dann blockiert der Schock oft seinen Körper. Auch der Kehlkopf ist in diesem Moment wie gelähmt. So kann es weder schreien, noch mit den Armen rudern und es geht lautlos unter.
Dies unterscheidet sich nicht vom Ertrinken einer erwachsenen Person. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass der Kopf eines kleinen Kindes relativ schwer ist und es für sie dadurch praktisch unmöglich ist, den Kopf über Wasser zu halten.