Nach dem Schlusspunkt mit dem obligaten (typisch amerikanischen) Feuerwerk liess Eminem ein begeistertes Schweizer Publikum zurück.
Eminem erfüllte die hohen Erwartungen zweifelsohne. Nicht zuletzt, weil er Eminem ist und nicht unbedingt, weil er das beste Konzert auf Gottes Erde abgeliefert hat. Was Eminems Auftritt streckenweise fehlte, war die Seele. Schuld daran mag die aufwändige Produktion sein, der sich Eminem unterzuordnen hat. Am besten war der James Brown des Hip-Hops in der letzten Viertelstunde, als er Frauenfeld Songs wie «My Name Is», «Real Slim Shady», «Without Me», «Not Afraid» und «Lose Yourself» (seine) Rap-Geschichte um die Ohren donnerte.
Schon die Vorfreude war überwältigend
Ganz oben auf dem Rap-Olymp, da thront er. Eminem, der Rap-Gott. Aber warum ist dem so? Vielleicht, weil jede und jeder seine ganz eigene Geschichte mit den Songs des US-Rappers verbindet und weil er mit seiner Musik Jung und Alt eint. Glaubst du nicht?
Teenage-Memories
Das Jahr 2000. Ich war 14 Jahre alt. Eminem war mein Held. Seine «The Marshall Matters LP» habe ich damals mit meinem nigelnagelneuen CD-Brenner für meinen kompletten Schuljahrgang auf CD gebrannt – für fünf Stutz pro Stück (sic!). Das ist meine Eminem-Geschichte. Und von denen hat hier am Openair Frauenfeld fast jede und jeder eine.
Der emotionale gemeinsame Nenner
Sei es die erste gekaufte CD oder der erste Kontakt dank Gitarren-Sessions mit dem Vater – Eminem ist überall. Vor allem auch, weil er einer der besten Rapper überhaupt ist.
Und der US-Rapper ist auch der Hauptgrund, weshalb das Openair Frauenfeld 2018 so schnell ausverkauft war. Der 45-jährige gilt noch immer als einer der besten und kreativsten Rapper der Welt, sagt unser «Black Music Special»-Macher Sascha Rossier.
Eminem ist technisch wie eine rappende Stichsäge, präzis wie ein Lineal - und haut das Zeug mit solch einer Energie raus, dass es dir einfach heftig einfährt.
Nicht nur für Sascha Rossier ist Eminem der unbestrittene Rap-Gott, auch am Openair Frauenfeld ist er DAS Thema. Aber warum? Kennen die jungen Besucher überhaupt die alten Songs? Überraschenderweise ja! Und die meisten mögen Eminems neustes, sehr poppiges Album überhaupt nicht.
Mich erstaunt nur schon, dass die jungen Leute hier die alten Tracks von Eminem kennen. Die meisten waren noch nicht mal auf der Welt, als Eminem die ersten dopen Tracks veröffentlichte.
Jeder von uns hat eine Eminem-Geschichte. Welche ist deine? Erzähl sie mir – in den Kommentaren. Oder schick eine Mail ins Studio.