«Situative Entscheidungen haben Korrekturbedarf», sagt Patrick Seabase. Er habe sich damals leichtsinnig tätowieren lassen. Es sei ein Abend mit Freunden gewesen. Einer davon habe tätowiert, aber noch nicht lange. Seabase sei so was wie der «Test-Freund» gewesen, welcher seinen Oberarm zur Verfügung gestellt habe. Seither prangen da zwei Herzen mit einem Dolch. «Schlecht gestochen, schlecht überlegt, schlecht entschieden», meint Seabase dazu.
Zum Glück könne man ja aber Entscheidungen aus der Teenagerzeit korrigieren. Gemäss Seabase sei man in diesem Alter noch nicht fähig, zu realisieren, was hinter dem Begriff «für immer» stecke. Er sei froh, könne er eine zweite Schicht darübertätowieren.
Was versteht man unter «Second Layer» (oft wird auch der Begriff «Blast over» verwendet)?
Man tätowiert über ein bestehendes Tattoo ein neues Motiv. Das erste Tattoo (die erste Schicht) ist eventuell über die Jahre verblasst, oder es besteht aus hellen Farben. Das zweite Tattoo (die zweite Schicht) überdeckt das erste nicht vollständig. Beide Tattoos sind erkennbar, es gibt ein neues Bild. Das zweite ist mehr im Vordergrund, da es die obere Schicht bildet und stärker ist von den Farben her.
Warum ist es kein Cover-up-Tattoo? Ein Cover up hat die Eigenschaft, dass man das erste Tattoo nicht mehr erkennen kann. Es lässt Tätowierungen ganz verschwinden.
Lasern wäre too much
Warum Seabase denn das erste Motiv nicht weglasern lasse oder es mit einem Cover-up-Tattoo ganz überdecke? Das wäre «too much», meint er. Er stehe dazu und dieses Tattoo gehöre zu ihm, es ganz entfernen möchte er nicht.
Ob er wohl das zweite Motiv in ein paar Jahren noch gut findet, möchte ich von ihm wissen. Die Antwort von Seabase: «Wenn das dann mein einziges Problem ist, geht es mir gut.» Recht hat er!