Sento heisst soviel wie fühlen, spüren und hören. Das Wort ist also der Inbegriff für Musik - und ist der Künstlername des 24-jährigen Zürchers Julian Strütt: Der erzählt in den sechs Songs auf seinem Mini-Album, der EP «Delirium», seine Geschichte und malt die Gefühle von schwarz bis weiss - und in allen Farben.
Der perfekte Soundtrack also für den Juni. Musik, die Leichtigkeit einrahmt und - mit dem Blick auf die heissen Tage - dem Sommer schon mal ein luftiges Kleid verpasst.
Songs wie das Gefühl als Kind vor den grossen Ferien
Es geht um Vergänglichkeit, das Leben, die Liebe und den Zustand in einer Zeit-Schlaufe gefangen zu sein. Die Songs des frischgebackenen «SRF 3 Best Talents» haben eine unwiderstehliche Lässigkeit, in ihnen steckt viel Herz, Liebe zum Detail und unter der Oberfläche ein stetes Hinterfragen.
Sento ist ein Grübler. Denkt viel. Manchmal zu viel, um daran zu wachsen.
Die Tracks zwischen Funk, Soul, Jazz und Elektro sind jedoch alles andere als schwer: Darin kann man sich verlieren. Und sich ausmalen, welche Abenteuer als nächstes gleich um die Ecke zu erleben sind. Sie machen Lust darauf, neugierig weiterzugehen. Einfach um zu sehen, was die Welt sonst noch zu bieten hat.
Die feine englische Art
Der Musiker mit norwegischen und schweizerischen Wurzeln ist eine elegante Erscheinung, der perfekte Gentleman. Sento ist gross gewachsen, hat ein markantes Gesicht und weiss, wie man sich auf die feine englische Art bemerkbar macht. Ohne Akzent wohlgemerkt.
Das kommt nicht von ungefähr. Der Student liebt die Serie «Peaky Blinders», die in den 1920er- und 1930er-Jahren in Birmingham spielt, und hat auch seinen Style etwas in diese Richtung, zum sogenannten Bakerboy-Style hin, angepasst,
So wie sein typisches Outfit, hat der Musiker seinen eigenen Klangkosmos definiert. Im stillen Kämmerlein tüftelt und feilt er seit einigen Jahren daran, produziert und spielt die Instrumente selbst ein. Arbeitet an seiner Gesangs-Stimme.
Seine Handschrift zeigt sich mit der ganz eigenen Mischung aus elektronischer und akustischer Musik.
Berufswunsch: Pop-Star
Musik hat Sento für sich schon früh entdeckt. Im Freundebuch schrieb Klein-Julian bereits, dass er mal Pop-Star werden wolle. Klavierunterricht bekam der damalige Michael-Jackson-Fan schon mit sieben. Einige Jahre später entdeckte der Knirps das Paradies im Form eines Band-Proberaums in seinem Wohnhaus im Keller.
Heimlich schlich er sich Abend für Abend hinein, probierte alle Instrumente aus, entdeckte den Bass für sich. Zudem kann er seither auch Gitarre und Schlagzeug spielen.
Ob es zum Pop-Star reicht? Zum Musiker alleweil. Er hat das Talent, den Ehrgeiz und den Willen. Deshalb sollte man gut hinsehen, wenn man in Zürich beim Kurier eine Pizza bestellt. Es könnte Julian alias Sento sein, und damit vielleicht der nächste Shooting-Star.