«Ich hab mich heute schon ein wenig verarscht gefühlt. Sonst sind hier Tausende Leute auf dem Festivalgelände. Und jetzt bin ich ganz einsam hier, mit einem einzigen Pavillon. Das ist schon merkwürdig», sagt Crimer, als wir uns im Sittertobel mit ihm treffen, um dem nicht-stattfindenden Openair St. Gallen zu gedenken.
Openair St. Gallen: Ohne dich sind wir Musiker*innen nicht viel. Ohne uns bist du nicht viel. Aber nächstes Jahr sind wir wieder vereint.
Der Rheintaler verbindet viel mit dem Festival: «Hier habe ich meine Festival-Jungfräulichkeit verloren.» Und nicht nur das. Hier unten habe er schon in Moshpits getanzt – ohne Schuhe (danach hatte er blaue Füsse). Er sei als Teenie oft auch mit der Gitarre auf dem Zeltplatz rumgelungert und habe den Leuten «Wonderwall» von Oasis vorgespielt. «Erst später habe ich geschnallt, dass das die nervigsten Festivalbesucher sind.»
Hier stand Crimer 2017 zum ersten Mal vor einem grossen Publikum auf der Startrampe. «Ich super nervös. Man hatte mich angekündigt, dann bin ich zu früh auf die Bühne gestürmt», weiss Crimer noch gut. Ein Jahr später stand er auf der Sternenbühne und feierte im Trio ein gefeiertes Heimspiel.