- Vom Donnerstag bis Sonntag fand zum 14. Mal ein Eidgenössisches Volksmusikfest statt.
- Zum ersten Mal wurde ein Volksmusikfest im Tessin durchgeführt.
- Knapp 2000 Musizierende auf 13 Bühnen und über 80'000 Besucherinnen und Besucher haben am Fest teilgenommen.
Das Eidgenössische Volksmusikfest hatte keinen einfachen Start. Regen und kühler Wind waren stetige Begleiter am Donnerstag und Freitag. Ab Samstagmittag zeigte sich dann die Sonne, was auch die Stimmung der vielen Besucherinnen und Besucher aufhellte. Höhepunkt war der Festumzug am Sonntag. Bellinzona zeigte sich von der sonnigen Seite und auch das Publikum war in bester Festlaune.
Auch Bundesrat Ignazio Cassis hat das Fest genossen und den Festumzug am Sonntag von der Ehrentribüne aus euphorisch mitverfolgt. Im Interview mit RSI-Moderatorin Carla Norghauer zeigte er sich begeistert über die Vielfalt der Volksmusik in der Schweiz. Und auf seinem Instagram-Account schreibt er: «Die Pluralität unseres Landes ist unser Reichtum.»
Schwierige Startbedingungen
An der Eröffnungsfeier am Donnerstag regnete es in Strömen in Bellinzona. Trotzdem war das Zelt auf der Piazza del Sole voll besetzt mit Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Schweiz. Aber nicht nur das Publikum kam von überall her, sondern auch die Musizierenden waren von allen Sprachregionen der Schweiz vertreten.
Vor allem dem Zentralpräsidenten des Vereins Schweizer Volksmusik Ralph Janser war es ein Anliegen, die Einheit zwischen den verschiedenen Kulturen des Landes zu festigen. «Unser Ziel, Musik aus allen vier Sprachregionen zusammenzubringen, haben wir erreicht. Sämtliche Sprachregionen sind vertreten, und es sind sogar noch Formationen aus Norditalien und Frankreich gekommen».
Der Freitag zeigte sich ebenfalls von der nassen und kühlen Seite. Immer wieder sah man die Musikerinnen und Musiker in den Innenräumen ihre Finger aufwärmen, damit sie später weiterspielen konnten. Am Freitagabend zogen noch zusätzliche Gewitter auf und in der Nacht regnete es so heftig, dass die Blache über der Bühne auf der Piazza Governo zusammenkrachte.
Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Die Bühne musste am Samstagmorgen komplett abgebaut werden. Damit sie besser vor Regen geschützt war, wurde sie dann im grossen Zelt wieder aufgebaut. Ab Samstagnachmittag konnte auf der Piazza Governo wieder fröhlich musiziert werden.
Grosser Besucherandrang
Ab Samstag wurde es immer schwieriger, sich in den Gassen von Bellinzona frei zu bewegen. Nebst den vielen Konzerten lockte auch der traditionelle Samstagsmarkt viele Besucherinnen und Besucher an. Bunte Stände mit viel Dekorativem, gutem Essen und herrlichen Düften luden zum Flanieren ein. Dazwischen sah und hörte man immer wieder Musik-Formationen, die teilweise geplant und manchmal auch ad hoc spielten.
Dank des sonnigen und wärmeren Wetters wurde am Samstag nach der ersten nationalen Volksmusik-Fernsehsendung «Bella Musica» noch bis tief in die Nacht musiziert und gefeiert.
Aus Sicht des OK-Präsidenten Andrea Bersani ist das Fest gelungen. Ihm und auch dem Stadtpräsidenten von Bellinzona Mario Branda war es ein Anliegen, dass die Menschen aus allen Teilen der Schweiz miteinander in Kontakt treten. «In der Schweiz haben wir verschiedene Kulturen, und da ist es sehr wichtig, dass wir uns gegenseitig akzeptieren. In diesem Fall ist es die Musik, die uns verbindet», so Bersani.