Beim Projekt «Gartengold» nehmen sich Teams in der Ostschweiz der Hochstammbäume an, die in Gärten und bei Höfen stehen und nicht mehr beerntet werden. Die Gruppen bestehen aus Menschen mit Unterstützungsbedarf und Freiwilligen. Zusammen ernten sie die Äpfel, die danach zu Saft gepresst werden.
Der Most ist frisch, ein bisschen sauer und schmeckt immer anders, weil ganz unterschiedliche Apfelsorten, auch alte, aus den Gärten zusammenkommen und verarbeitet werden.
Gute Stimmung trotz schlechter Ernte
30 bis 50 Tonnen Äpfel ernten die Helferinnen und Helfer jeden Herbst. Dieses Jahr ist die Ernte jedoch so schlecht wie noch nie in den letzten zehn Jahren. Getrübt ist die Stimmung beim Pflücken und Auflesen deswegen aber nicht. Damit die Ernte schneller geht, helfen unter anderem auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UBS mit, die einen «sozialen Tag» leisten. Zweimal im Jahr können sich die Bankangestellten bei solchen Projekten nützlich machen.
Es ist toll, dass wir diese Chance haben und einen Tag draussen mit anderen Menschen arbeiten dürfen und am Ende sehen, was wir geleistet haben.
Hand in Hand arbeiten die Bankangestellten mit den Menschen der St. Galler Firma Valida zusammen. Claudia Moser ist Gruppenleiterin von Valida und empfindet die Zusammenarbeit mit den Bankangestellten als bereichernd. Auch die Teamleiterin der Bank, Rebekka Weber, schätzt die Zusammenarbeit. «Es ist toll, dass wir diese Chance haben und einen Tag draussen mit anderen Menschen arbeiten dürfen und am Ende sehen, was wir geleistet haben», so die Teamchefin.
Apfelbaum spenden
Wer drei oder mehr Hochstamm-Apfelbäume im Garten stehen hat, die er oder sie nicht beerntet, kann die Bäume der Firma «Gartengold» spenden. Voraussetzung ist, dass die Bäume nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt sind. Trotzdem wird der Saft von Gartengold nicht unter dem Bio-Label verkauft. Die Zertifizierung wäre zu aufwendig, weil an unzähligen Standorten geerntet wird.
«Gartengold» ist nicht günstig
Auch wenn die Äpfel gespendet werden und ein Teil der Mitarbeitenden gratis arbeitet, ist der Saft von «Gartengold» teurer als ein Liter vom Grossverteiler. «Der logistische Aufwand ist gross», sagt Co-Geschäftsführerin Ann Kristin Hanooen Seige. Die Äpfel müssen an ganz vielen Standorten eingesammelt werden. Anschliessend werden sie im Rheintal gepresst und abgefüllt. «Dafür ist der Saft einzigartig und er trägt dazu bei, dass die Hochstammbäume in den Ostschweizer Gärten überleben», so die Co-Geschäftsführerin.